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Flachdach: auf dieser Seite

Das Flachdach

Als Flachdach bezeichnet man einen mehrschichtigen Dachaufbau, der kein oder nur ein geringes Gefälle( <5°) aufweist. Üblich ist ein Mindestgefälle von etwa 3° (entspricht 5%) damit sich kein Wasser ansammeln und gefrieren kann oder der Wuchs von Algen und Pflanzen gefördert wird. Abhängig vom Typ der Dachbahn können in Sonderfällen auch 0° Flachdächer realisiert werden.

Umrechnug  Grad <-> Prozent einer Dachneigung

Grad Prozent

Prozent Grad

Bemerkung

Grad

Prozent

Prozent

Grad

 

1

1,8

2

1,15

 < 2% = Sonderkonstruktion

2

3,4

3

1,72

 <3% behinderter Wasserablauf

3

5,2

4

2,29

empfohlener Dachneigungsbereich ≥ 5%

4

7

5

2,86

UmrechnungGradProzent

5

8,8

6

3,43

10

17,6

10

5,71

15

26,8

15

8,53

Quelle: Informationsdienst Holz Spezial: Flachdächer in Holzbauweise (nicht mehr existent)

Das Flachdach bietet gegenüber dem geneigten Dach einige Vorteile

  • Die Dachhaut hat, verglichen mit dem geneigten Dach, abhängig von der Konstruktion ein geringes Eigengewicht.
  • Dachterrassen oder Gründächer werden mit dem Flachdach möglich.
  • Innen liegende Bereiche können zusätzlich natürlich belichtet werden (Dachkuppeln).
  • Der Wohnraum unter dem Flachdach hat überall raumhohe Stellflächen für Möbel.
  • Das flache Dach bietet die Möglichkeit Klimaanlagen, Gebäudelüftung, großflächige Solaranlagen o.ä. darauf zu installieren

Das Flachdach stellt allerdings an die Ausführung besondere Anforderungen

  • Bei gefällelosen Sonderkonstruktionen und nur leicht geneigten Dächern kann Niederschlag nicht zügig ablaufen. Bleibt Wasser stehen, kann auch durch minimale Fehlstellen Wasser in größeren Mengen eindringen und zu Schäden führen.
  • Das daher geforderte Mindestgefälle von 2 % (entspricht 1,2 Grad) kann durch unbeabsichtigte Unebenheiten in der Dachhaut, Verformungen des Tragwerks Wulste bei überlappenden Dichtungsbahnen oder durch Verschmutzungen gestört sein. Hierdurch kann es gleichfalls zu oben geschildertem Eindringen von Wasser kommen.
  • Eingeschlossene Luft / Dampf unter der Dachbahn führt zu Blasenbildung mit nachfolgender Versprödung und Rissbildung und im weiteren Verlauf zu Undichtheiten der Dachhaut (Bitumendachbahnen).
  • Die Abdichtung muss ständigen Formänderungen der Dachkonstruktion dauerelastisch nachgeben ohne irgendwo zu reißen. Keine äußere Belastung, wie UV-Licht, Verunreinigungen, etc. dürfen zur Versprödung des Materials führen.
  • Eine Dachabdichtung birgt immer mehr Risiken als eine Dachdeckung.

Flachdächer sollten regelmäßig inspiziert, gepflegt und gewartet werden. Die Wartung umfasst die regelmäßige Kontrolle der Dachfläche, der Anschlüsse und Fugen, etc. sowie Pflegemaßnahmen wie das Beseitigen von Verschmutzungen und Ausbesserungen.

Belastungen denen der Dachschichtenaufbau ausgesetzt ist

Temperaturen, Niederschläge, Eis- und Tauwasser, Wind, Ozon, UV-Strahlung, Mikroorganismen, Rauchgase, mechanische und chemische Einwirkungen, Schall, Flugfeuer, strahlende Wärme, Nutzungen, Bewuchs, Verschmutzungen, Verkrustungen

Objektbezogen können weitere Einflüsse hinzukommen, die besondere Maßnahmen erfordern

Belastungen denen dier Dachschichtenaufbau ausgesetzt ist

Materialspannungen, Temperatur bedingte Ausdehnungen, Schrumpfungen und Last bedingte Durchbiegungen

Bewegungen in der Konstruktion, Raumklima, Wärme, Wasserdampf, Staudruck, schädliche Gase     (Quelle Wolfin)

Flachdach Typen bei schwerer Bauweise

Kaltdach

Aufbau des belüfteteten Flachdaches und Wege der Feuchteabfuhr schwere Bauweise

Das "Kaltdach" hat direkt über der Wärmedämmschicht eine belüftete Luftschicht (siehe auch Hinterlüftung). Diese Konstruktion zeichnet sich durch eine feuchtetechnisch sichere Funktion aus. Diffundierende Feuchte aus dem Innenbereich und kleine Feuchteeinträge aus dem Außenbereich werden durch die Hinterlüftung sicher abgeführt.

Dies setzt einen ausreichenden Luftstrom voraus, der nicht immer sichergestellt ist bei:

  • Zu kleinen oder verdeckten Lüftungsöffnungen
  • Zu geringem oder verbautem Lüftungsquerschnitt
  • Zu wenig Wind (einzige Antriebskraft für die Querlüftung)

 

Das Kaltdach bietet dank der Hinterlüftung auch einen guten sommerlichen Wärmeschutz.

Es ist infolge des komplexen Aufbaus teurer als die im Folgenden beschriebenen Konstruktionen, insbesondere wenn eine höhere Auflast vorgesehen ist. Auch ist die relativ große Aufbauhöhe u.U. ein Nachteil.

Die oben gezeigte Dampfsperre kann prinzipiell auch entfallen. Eine Dampfbremse verbessert u.U den Feuchtehaushalt (Rücktrocknungsmöglichkeit, siehe auch geneigtes Dach)

Warmdach ohne Auflast

Flachdach Warmdach ohne Auflast, Aufbau schwere Konstruktion

  • Einfacherer Konstruktionsaufbau als bei der durchlüfteten Konstruktion.
  • Es darf keine Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringen, da keine Belüftung vorhanden ist. Eine Dampfsperre ist daher obligatorisch.
  • Zur Erzeugung eines Gefälles wird entweder auf der Betondecke eine Gefälleschicht aufgetragen  (Beton oder Estrich) oder es werden in der Dämmebene spezielle Gefälledämmplatten verwendet.Letztere führen zu einer nicht unbeträchtlichen Gewichtseinsparung
  • Zum Schutz gegen Windlasten dient in der Regel ein verklebter Aufbau
  • Difusionsoffene Dachbahnen verbessern den Feuchtehaushalt in der Dämmung
  • Die obere Dachbahn (6) muss UV-beständig sein (z.B. beschiefert)

Warmdach mit Auflast

Flachdach Warmdach mit Auflast, Aufbau schwere Konstruktion

  • Besserer Schutz der Dachhaut.
  • Die Auflast kann auch in Form einer Terrasse oder eines Gründaches angelegt werden.
  • Der verwendete Dämmstoff muss für die Belastung geeignet sein.

Umkehrdach

Flachdach Umkehrdach, Aufbau schwere Konstuktion

Das Umkehrdach ist eine Untergruppierung des  einschaligen Warmdachs. Im Unterschied zum Kalt- und  Warmdach ist die Wärmedämmung (feuchteunempfindlich, geschlossenporig) oberhalb der Dachabdichtung angeordnet. Die  Schichtenfolge ist gegenüber den herkömmlichen Dächern umgekehrt. Die Kiesschicht ist erforderlich um ein Aufschwimmen der Dämmplatten zu vermeiden.

Bei fachgerechter Ausführung  bietet ein Umkehrdach einige Vorteile gegenüber dem herkömmlichen  Warmdach.

  • Durch die  Dämmschicht ist die Abdichtung vor mechanischen Einwirkungen und UV-Strahlung  geschützt
  • Eine Dampfsperre ist bei einem Umkehrdach nicht nötig.
  • Da die Dämmstoffplatten in der Regel lose verlegt  werden, ist ein einfacher Rückbau möglich. Die Platten können dann anschließend auch wiederverwendet werden.
  • Das Gefälle muss in der Tragschicht realisiert werden

Ein Nachteil des Umkehrdaches sind die höheren Dämmstoffkosten des XPS oder Schaumglas; mittlerweile gibt es auch für EPS Zulassungen für die Anwendung DUK: Außendämmung des Daches, der Bewitterung ausgesetzt (Umkehrdach)

 

Die Wasserableitung im Umkehrdach sollte möglichst schon in der Schicht des Filtervlieses erfolgen, um Wärmeverluste durch unterströmendes Wasser zu vermeiden. Bei der Berechnung des U-Wertes eines Unkehrdaches wird daher auch mit einem Zuschlag auf den U-Wert der Dämmung gerechnet. Auf den Zuschlag kann u.U. verzichtet werden, wenn das Vlies wasserabweisend eingestellt ist. Der Dämmstoff für das Umkehrdach muss hydrophob sein z.B.  XPS oder Schaumglas. Die Dämmstoffschicht wird einlagig mit Stufenfalz verlegt (mittlerweile sind auch zweilagige Schichten mit Dämmstoffdicken bis zu 400 mm zugelassen z.B. BASF Styrodur 3035 CS ). Abdeckungen müssen difusionsoffen sein.

Diese Dachform eignet sich, da sie besonders druckfest ist, auch für einen Plattenbelag oder ein Gründach

 

Duodach / Plusdach

Flachdach: Plus DuoDach  Aufbau schwere Konstruktion;  Feuchte Transport werge

Das Duodach ist eine Abwandlung des Umkehrdaches dahingehend, dass die Dachabdichtung nicht auf der Rohdecke liegt sondern derart innerhalb der Dämmschicht liegt, dass die Konstruktion trotzdem Tauwasser frei bleibt. Merkmale des Duodaches:

  • Das Duodach / Plusdach hat geringere Auftriebskräfte bei unterströmendem Wasser, Das erlaubt  eine geringere Auflast und dementsprechend eine leichtere Unterkonstruktion.
  • Aufteilung der Dämmung in 2 Ebenen mit zwischenliegender Dachhaut. Aufteilung so, dass kein Tauwasser ausfällt. Siehe auch: Anordnung diffusionshemmender Schichten 
  • Geringere Empfindlichkeit gegenüber Tauwasserbildung an der Deckenunterseite durch unterströmendes kaltes Wasser (Sommer)

Diese Konstruktion wird im Neubau als Duodach bezeichnet (auf Grund der relativ hohen Kosten selten gebaut) und in der Sanierung als Plusdach (beliebte Sanierungsvariante)

Flachdachtypen  in Holzbauweise

Insbesondere im Bestand (Wohnngsbau, Bungalow) gibt es zahlreiche belüftete und unbelüftete Flachdachkonstruktionen in Holzbauweise. Auch bei Anbauten und Aufstockungen ist das Holzflachdach zu finden.

Belüftetes Flachdach, Holzkonstruktion, Altbauvariante

Belüftetes Dach (so oft im Altbau zu finden)

  • Holztragkonstruktion und Belüftung in der Dämmebene
  • Luftdichtebene in der Regel direkt unter der Balkenlage angebracht (z.B. verputzte Unterdecke)
  • Holztragkonstruktion in der Dämmebene, kompakter Aufbau
  • Gefälleausbildung durch Tragkonstruktion
  • Es kann leicht ein sommerlicher Hitzestau entstehen
  • Unter der Dachschalung ist sekundärer Tauwasserausfall möglich, der auf die Dämmung tropfen kann
  • Wärmeverluste durch Belüftung -> Durchströmung der Dämmung (bei WLG 045 merklich, darunter unerheblich)

Belüftetes Flachdach, Holzkonstruktion, neuerer Konstruktionsaufbau  Trennung Dämmebene von Belüftungsebene

Belüftetes Dach neuere Ausführung

  • Dämmebene und Belüftungsebene getrennt
  • Belüftungshöhe und Gefälle werden mittels extra Lattung hergestellt
  • Die Trennung von Dämm- und Lüftungsebene ermöglicht den Schutz der Dämmung durch eine diffusionsoffene (sd < 0,2m), wasserdichte und durchtrittfeste Abdeckung. Sekundärtauwasser tritt nicht in die Dämmung ein und kann verdunsten
  • Der Zwischensparrenraum kann voll für die Dämmung genutzt werden
  • Für des Tragwerk gilt eine geringere Gefährdungsklasse (kostengünstiger)
  • Äußere Schalung in der Regel kesselimprägnierte Vollholzschalung
  • Dampfbremse sd > 2m (siehe auch unten: zu beachten)
  • Besserer sommerlicher Wärmeschutz

Flachdach unbelüftetes Dach mit Zwischensparrendämmung Holzbauweise

Unbelüftetes Dach Zwischensparrendämmung

  • effektive Querschnittsnutzung, einfacher Aufbau
  • Vom Gefährdungspotential her die anfälligste Konstruktion.  Durch folgende Maßnahmen kann eine Verdunstungsreserve für ungeplanten Feuchteeintrag erreicht werden:
    • Raumseitge Dampfsperre mit sd  zwischen 2m und 5m, oder besser feuchtevariable Dampfsperre.
    • Nur Verwendung von trockenem Holz, das auch während der Bauphase trocken gehalten wird.
    • Weitgehend unverschattetes Dach (Rücktrocknung)
    • Holzschutz Richtlinien beachten
    • Mindestgefälle 3%
    • Dunkle Dachbahn (Rücktrocknung) diffusionsoffen
    • Keine  Begrünung/Bekiesung
    • Geprüfte Luftdichtheit und geprüfte Materialfeuchte
    • nicht geeignet bei feuchtem Innenklima

Flachdach unbelüftetes Dach mit Aufsparrendämmung Holzbauweise

Unbelüftetes Dach Aufdachdämmung

  • Geschützte Tragkonstruktion, keine Tauwassergefährdung
  • Die Sparren können sichtbar sein (Sichtschalung unter der Dämmung), oder raumseitig auf unterschiedlichste Weise verkleidet werden.
  • Auch eine zusätzliche Zwischensparrendämmung (ohne weitere Folien) ist einbringbar mit raumseitig max 20% Dämmanteil (so viel ohne Diffusionsnachweis, mehr ist auch möglich siehe: Anordnung diffusionshemmender Schichten)
  • Druckfeste Dämmstoffe erforderlich
  • Luftdichtheitsebene im Anschlussbereich erfordert besondere Aufmerksamkeit
  • Der Einfluss wärmespeichernder Schichten ist bei dieser Konstruktion von untergeordneter Bedeutung (auch für Gründach geeignet), siehe auch folgender Abschnitt.

Hinweise zum Aufbau der Schichten

  • Die Belüftungsquerschnitte im Kaltdach sind entsprechend der geringen Neigung größer auszulegen als beim geneigten Dach.
  • Bei Dächern mit Neigungen unter 5 Grad wird heute generell eine unbelüftete Konstruktion empfohlen
  • Warmdächer in Holzbauweise sollten vorzugsweise mit einer diffusionsoffenen Dachbahn ausgelegt werden
  • Wie für das geneigte Dach gelten auch für das unbelüftete Holzwarmdach folgende Regeln:
    • bei der Dampfbremse mit moderaten Sperrwerten oder mit einer feuchtevariablen Dampfsperre arbeiten, um die Möglichkeit einer Rücktrocknung offen zu halten
    • Auch die Verwendung von kapillar leitenden, sorptiven Dämmstoffen erhöhen das Schadenfreiheitspotential
    • Dies setzt voraus, dass im Sommer eine Umkehrdiffusion (hohe Temperaturen der Dachaußenseite) zustande kommt. Gründächer oder Dächer mit größerer Auflast zeigen daher ein schlechteres Rücktrocknungsverhalten. Das gleiche gilt für ein dauerhaft verschattetes Dach(teil).
    • Die Verwendung  relativ diffusionsoffener Dachbahnen (sd ~ 20 m)  z.B. schwarze PVC-Bahn, ist anderen Varianten wie heller PVC-Bahn oder diffusionsdichten Bahnen (z.B. Bitumen, sd ~ 300 m) klar vorzuziehen.
  • Insbesondere für das Flachdach mit Holztragwerk sind die Vorkehrungen gegen Feuchte, Insektenbefall und Pilzbefall zu beachten.
  • Für Metallabdeckungen gilt (siehe auch: Metalldächer)
    • Generell: Neigungen ≥ 3 Grad
    • Bei Neigungen unter 7 Grad sind besondere Maßnahmen zur Abdichtung der Blechhaut zu ergreifen
    • Metallabdeckung auf geeigneter Trennlage verlegen (diffusionsoffene strukurierte Trennlage soll Abfluss von Sekundärtauwasser ermöglichen. Wirkt auch als Schalldämmmaßnahme bei Starkregen.

Komponenten , Funktionen und  Materialien des Flachdachs

Pos

Bezeichnung

Funktion

Material

1

Tragkonstruktion

oberer Raumabschluss, Lastaufnahme und -abtragung, Schall- und Brandschutz

  • Stahlbeton, Holz oder Blechprofile

Gegebenenfalls Gefälleestrich

Bei Unterkonstruktionen aus Holz und Metall ist ein Gefälle leicht  herzustellen. Bei einer Stahlbeton-Unterkonstruktion dagegen muss  mittels eines Gefälleestrichs oder durch Gefälledämmplatten ein leichtes Gefälle für die Entwässerung hergestellt werden.

  • Leichtbeton/Estrich
  • Gefälledämmplatten

2

Trenn- und Ausgleichsschicht

Hat die Aufgabe geringe Rissbildungen in der Unterlage zu überbrücken und Rauigkeiten und Unebenheiten in der Tragschicht auszugleichen.

Vermindert Spannungen und Bewegungen aus dem Untergrund

In der Regel wird die Auflage mit einem Voranstrich (Btumen) versehen.

Bei Blechdächern auch zum unterseitigen Schutz des Bleches, Schalldämmung und Gleitunterlage für Verblechung.

  • PE-Folien
  • Öl- und Natronkraftpapier
  • Polyesterfilze
  • Lochglasvlies-Bitumenbahnen
  • Strukturierte Trennlagen unter Verblechung

Ggf. Voranstrich auf Tragkonstruktion

Haftverbesserung, Staubbindung

  • Flüssigbitumen

3

Dampfsperre

soll verhindern, dass diffundierender Wasserdampf aus darunter liegenden  Bauteilen bzw. Räumen in die Wärmedämmung eintreten kann und deren  Wirksamkeit vermindert oder aufhebt

  • PE-Folie, PA-Folie
  • Beschichtete Spezialpapiere
  • Aluminiumfolien

4

Wärmedämmung

Mindert die Wärmeverluste des Gebäudes und dämpft Temperaturschwankungen in den unterliegenden Bauteilen (Vermeidung von Dehnungen und Spannungen mit möglicher Rissbildung / Verformung)

Dient auch dem sommerlichen Wärmeschutz.

  • expandiertes Polystyrol (EPS)
  • extrudiertes Polystyrol (XPS)
  • Polyurethan (PUR)
  • Schaumglas
  • Mineralfaser/Steinwolle
  • Zelluloseflocken

5

Trennschicht / Dampfdruck-ausgleichsschicht

Eine Dampfdruckausgleichsschicht wird bei fest verklebten Lagen eines nicht durchlüfteten Dachs notwendig. Sie befindet sich zwischen Wärmedämmung  und Abdichtung.

Die Aufgabe der Dampfdruckausgleichsschicht ist es, örtlichen Dampfdruck,  der bei Erwärmung aus eingeschlossener oder eingewanderter Feuchtigkeit  entsteht, zu verteilen und dadurch zu entspannen. Sie ermöglicht zudem  Relativbewegungen zwischen Dachabdichtung (Dachhaut) und Wärmedämmung.

Bewegungsausgleich zwischen Schichten (systemabhängig)

Trennschicht bei chemisch unverträglichen Schichten (z.B. Dachbahn - Dämmstoff)

Die Ausgleichsschicht hat meist einen mehrlagigen Aufbau.

  • Nur Punkt/Steifenförmige Verklebung der Dachbahn
  • Lochglasvlies-Bitumenbahnen, auch unterseitig grob besandet
  • Bitumendachbahnen mit einer Einlage aus Aluminium- oder Kupfer

6

Dachabdichtung

Schutz der Konstruktion bzw. des Gebäudes vor Wasser und Feuchtigkeit

    • Bitumenbahnen, mit Einlage (Glasvlies, Polyesterfaservlies,  Rohfilzpappe)
    • Hochpolymerbitumenbahnen
    • Kunststoffbahnen
      • Dachbahnen aus ECB
      • Dachbahnen aus EVA/VAE
      • Dachbahnen aus PVC
      • Dachbahnen aus TPO/FPO
      • Elastomerdachbahnen aus EPDM

    Ein- bis mehrlagig, mit oder ohne Auflast, teil- oder vollflächig verklebt oder mechanisch fixiert

7

Oberflächenschutz

 

Schutz der Dachabdichtung vor Witterungseinwirkungen mit Temperaturschwankungen, UV-Strahlung und mechanischen Einwirkungen. Auch Lagesicherung und Windsogsicherung, Schutz vor Flugfeuer

  • Kiesschicht
  • Schiefersplitt
  • Plattenbeläge
  • Begrünung

8

Schutzlage

Schutz der Dachabdichtung vor mechanischen Einwirkungen

  • Filtervlies
  • Schutzvlies

9

Hinterüftung

Feuchtabfuhr (Diffusion, Leckwasser) , Austrocknung der Dämmschicht

  • bewegte Luft (Thermik, Wind)

10/14

oberes Tragwerk

Abschluß des Luftraumes zur Außenluft, Lastaufnahme und -abtragung für die Dachhaut und eventueller Auflast, Schall- und Brandschutz

Holzkonstruktion (Sparren; Schalung aus Vollholz oder Holzwerkstoffplatten: Spanplatte, MDF, OSB, Schichtholz, Sperrholz). Im belüfteten Flachdach kesselimprägniertes Vollholz. Vollholz immer als Nut und Feder Variante

11

Raumseitiger Abschluss

Abschluss der Dämmebene raumseitig, auch als Luftdichtschicht ausführbar. Wenn luftdicht auch als Dampfbremse wirksam (z.B. OSB Platte)

Spanplatten, OSB-Platten, GK-Platten, früher auch Heraklit verputzt oder Holz-Putzträger-Putz

12/13

Unterdeckung

Feuchetschutz für die Dämmung, diffusionsoffen

Diffusionsoffene Dachbahn auf diffusionsoffener Holzfaserplatte oder Bretterschalung

 

 

 

 

 

 

 

 

Dachbahnen

Bitumenbahnen

Bitumenbahnen sind haltbar, perforationssicher, elastisch, formstabil  und gut verklebbar. Bei Einwirkung von Wasser, aggressiven Abwässern und vielen chemischen Substanzen wie Säuren, Laugen und Salzen zeichnet  sich Bitumen durch eine hohe Beständigkeit aus. Die Einwirkung von  Chemikalien auf Bitumen verstärkt sich jedoch mit der Temperatur, der  Zeit und der vorliegenden Konzentration. Bitumen ist nicht beständig gegenüber artverwandten Fetten auf Mineralölbasis, Ölen, Kraftstoffen (Benzin, Diesel) und einigen organischen  Lösemitteln.

Vorteil gegenüber Kunststoffbahnen: Nacharbeiten sind leichter auszuführen

  • Bitumenbahnen : mit Einlage (Glasvlies, Polyesterfaservlies Rohfilzpappe)
    • verklebt mit Heißbetumen (Schweißbahn)
  • Polimerbitumenbahnen kunststoffvergütet (heute die Regel) zwei Typen :  Plastomerbitumen (PYP) und Elastomerbitumen (PYE)
    • Plastomerbitumen: plastisch (modifiziert mit APP ataktischem Polypropylen) haben  eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Wärmeeinwirkung, aber Schwächen in  der Beständigkeit bei kalten Temperaturen. Sie werden häufig im  Mittelmeerraum eingesetzt. Meist als Schweißbahnen. Benötigen keinen Oberflächenschutz
    • Elastomerbitumen: elastisch (modifiziert mit SBS Styrol-Butadien-Styrol)  geringe Temperaturempfindlichkeit hohe Alterungsbeständigkeit, haben eher  Stärken im Kaltbiegeverhalten und finden überwiegende Anwendung in  Zentraleuropa. Abstrahlschutz notwendig (Beschieferung, Grobkies, Gründächer)
    • ein- oder mehrlagig vollflächig verschweißt, auch kaltklebend

Kuststoffdichtungsbahnen:

Zu den Eigenschaften der Kunststoffe zählen hohe Zugfestigkeit, hohe Bruchdehnung, geringe Steifigkeit, hohe Zähigkeit, hohe Beständigkeit gegen viele aggressive Stoffe sowie leichte Verarbeitbarkeit. Alle diese Merkmale sind von Vorteil beim Einsatz als Dachbahn.
Kunststoffbahnen werden geklebt oder lose verlegt. Ihre Verarbeitung ist im Vergleich zu Bitumenbahnen anspruchsvoller, das Baustellenhandling aber einfacher, da sie leichter sind und nur einlagig mit vergleichsweise geringer Dicke verlegt werden.

    • Thermoplastische Abdichtungsbahnen
      • PVC (Polyvenylclorid): Alterungs- und feuchtebeständig, wärmeempfindlich, nicht beständig gegen organische Lösungsmittel, nur bedingt Bitumen verträglich (Sonderform). Kontakt mit Ölen, Holzschutzmitteln (ölige),und Dämmstoffen vermeiden. Schmutzschichten können zu Schädigungen führen
      • PIB (Polyisobutylen) Eigenschaften wie PVC aber bitumenverträglich
      • TPO/FPO (Polyolefin Legierungen, T= thermoplastisch F= flexibel): Bitumen und PU-Hartschaum verträglich, wurzelfest
      • ECB (geringer Bitumenanteil) Eigenschaften ähnlich TPO
      • VAE/EVA (Ethylen- Vinil-Acetat-Copolymer): geringer Diffusionswiderstand, hohe Wärmebeständigkeit, gute Alterungsbeständigkeit.  nicht beständig gegen Treibstoffe und organische Lösungsmittel
      • PEC (Chloriertes Polyethylen)
    • Elastomere Abdichtungsbahnen
      • EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Mixture): Hohe Wärmedehnung / -Rückstellung, nicht beständig gegen Mineralöle, aliphatische und aromatische Lösungsmittel sowie Salpetersäure
      • CSM (Clorsulfoniertes Polyethylen)
      • NBR (Nitril Kautschuk)
      • IIR (Butyl Kautschuk)

Tendenz des Marktanteil diverser FlachdachbahnenZahlreiche Kunststoffbahnen und alle  Polymerbitumen-Dachbahnen stellen ein Verbundprodukt dar. Neben dem  eigentlichen Hauptmaterial werden Zusatzlagen aufkaschiert und Gewebe  oder Folien eingefügt, um die technischen Eigenschaften zu verbessern.

Die häufigsten Zusatzmaterialien sind :

  • Besplittung mit Schiefer oder anderen Mineralien als Lichtschutz für Polymerbitumenbahnen; 
  • Glas- oder Polyestergittergewebe zur Verbesserung der Reißfestigkeit, in der Regel in die Bahn eingebettet.
  • Glas- oder Polyesterflies als mechanischer Schutz auf die Bahnenunterseite aufkaschiert;
  • Metallfolien als Einlage zur Verbesserung der Dampfdichtigkeit;
  • Randklebestreifen zur Bahnenverbindung, meist mit abzuziehenden Schutzfolien.

Befestigungstechniken


Die Befestigung der Bahnen auf dem Flachdach  oder auf einer Dämmlage hängt hauptsächlich davon ab, ob über der Bahn  eine weitere Auflast wie z.B. ein Kiesdach oder ein Gründach liegt.  Bahnen ohne Auflast müssen auf dem Dach verschweißt, verklebt oder  mechanisch befestigt werden. Mit einer Auflast reicht die Verklebung  lose aufliegender Bahnen untereinander aus. Grundsätzlich lassen sich  die Techniken unterscheiden in:

  • vollflächige bituminöse Verschweißung ohne Klebstoffe (Polymerbitumenbahnen)
  • vollflächige Verklebung mit Spezialklebern
  • streifenweise Verklebung mit Polyurethan (PIB) oder mit Spezialklebern
  • lose Verlegung und Verklebung untereinander mit Lösungsmittel oder Heißluftschweißen oder mit einem Kontaktkleber oder Kleber.

Vergleichende Bewertung

Die Vielzahl der Typen und Produkte macht es nicht leicht die richtige Dachbahn auszuwählen. Zudem wirbt jeder Hersteller für seine Produktrealisierung.  Generelle Tendenzen zeigt oben stehendes schon etwas betagte Bild. Zunehmende Tendenz bei den Kunststoffbahnen. Abnehmende Tendenz bei den Bitumenbahnen (enthalten auch schon Kunststoffanteile). Gut bewertet werden allgemein TPO und ECB Bahnen, auch EPDM und EVA sind überdurchschnittlich. PVC wird sehr unterschiedlich bewertet. Etwas weniger gut weg  kommt PYE. Allerdings finden sich in allen Gruppen auch gute bis sehr gute Produkte.

Die Auswahl muss sich immer an den spezifischen Anforderungen des konkreten Einsatzfalles orientieren. Die Handwerksbetriebe werden sich notgedrungen auf den Einsatz einiger weniger Typen / Hersteller konzentrieren. Größere Hersteller bieten für Neubau und Sanierung komplette Systemlösungen an, bei deren Anwendung man auf der sicheren Seite liegt.

Sanierung des Flachdaches

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt bei der Sanierung / Erneuerung von Außenbauteilen vor, dass gleichzeitig mit einer Sanierung auch bestimmte energetische Verbesserungen erreicht werden müssen (falls die energetische Qualität nicht schon ausreichend ist, was in der Bestandssanierung vermutlich eher selten der Fall sein wird)

Die EnEV schreibt vor:

    Anlage 3 Nummer 4.2 Flachdächer

Soweit bei beheizten oder gekühlten Räumen Flachdächer

a) ersetzt, erstmalig eingebaut oder in der Weise erneuert werden, dass

b) die Dachhaut bzw. außenseitige Bekleidungen oder Verschalungen ersetzt oder neu aufgebaut werden,

c) innenseitige Bekleidungen oder Verschalungen aufgebracht oder erneuert werden,

d) Dämmschichten eingebaut werden,

sind die Anforderungen nach Tabelle 1 Zeile 4b einzuhalten. Werden bei der Flachdacherneuerung Gefälledächer durch die keilförmige Anordnung einer Dämmschicht aufgebaut, so ist der Wärmedurchgangskoeffizient nach DIN EN ISO 6946 : 1996-11 Anhang C zu ermitteln. Der Bemessungswert des Wärmedurchgangswiderstandes am tiefsten Punkt der neuen Dämmschicht muss den Mindestwärmeschutz nach § 7 Absatz 1 gewährleisten. Werden Maßnahmen nach Satz 1 ausgeführt und ist die Dämmschichtdicke im Rahmen dieser Maßnahmen aus technischen Gründen begrenzt, so gelten die Anforderungen als erfüllt, wenn die nach anerkannten Regeln der Technik höchstmögliche Dämmschichtdicke (bei einem Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ = 0,040 W/(m·K)) eingebaut wird. Die Sätze 1 bis 4 gelten nur für opake Bauteile.

Das heißt, dass in der Regel bei jeder Flachdachsanierung im Bestand der Dämmstandard des Daches der EnEV 2009 Forderung (neuer U-Wert 0,2 W/ m2*K) angepasst werden muss. Damit sind reine “Foliensanierungen” vermutlich höchst selten und auch nicht sinnvoll. Soll für die Sanierung eine KFW-Förderung in Anspruch genommen werden, ist ein noch geringerer U-Wert gefordert (0,14 W/ m2*K  siehe Förderung KfW )

Allgemeine Hinweise zur Sanierung

  • Jeder Sanierung muss eine gründliche Untersuchung des Daches vorausgehen. Dabei sind Mängel und ihre Ursachen zu identifizieren sowie die Lösungsmöglichkeiten zu prüfen. Im Wesentlichen ist zunächst zu prüfen, ob die Dampfsperre (soweit konstruktionsbedingt erforderlich) vorhanden ist und funktioniert. Es gibt mehrere messtechnische Verfahren die bei der Fehlerortung eingesetzt werden können. Durch präzise Lokalisierung des Problems lassen sich u. U. erhebliche Kosten einsparen
  • Ein alter Dachaufbau sollte möglichst erhalten bleiben. Er dient in der Bauphase als Schutz für die darunter liegenden Räume und sollte daher nicht entfernt werden. Außerdem ist mit einer Demontage meist ein erheblicher finanzieller Aufwand verbunden, unter anderem durch den Abtransport der Abbruchmaterialien.
  • Flächige Trennung des Sanierungsaufbaus vom Altaufbau durch lose Verlegung der Sanierungsabdichtung. Dadurch:
    • Vermeidung der Übertragung von Spannungen und Bewegungsabläufen aus der Unterkonstruktion und dem alten Flachdachaufbau auf die Sanierungsabdichtung.
    • Vermeidung von negativen Auswirkungen von im Altdach eingeschlossener oder an der Oberfläche der alten Abdichtung vorhandener Feuchtigkeit (sonst u.U. Blasenbildung)
  • Auch bei der Aufbringung von zusätzlicher Wärmedämmung im Rahmen der Dachsanierung ist eine spezielle Trennlage hilfreich.
  • Die Dämmung selbst kann auch eine besonders wirksame Trenn- und Ausgleichslage zwischen der alten Flachdachabdichtung und der Sanierungsabdichtung darstellen
  • Die Anschlussbereiche müssen für eine Überprüfung und Wartung zugänglich sind.
  • Dachdurchdringungen und An- und Abschlüsse müssen luftdicht sein, und aus der wasserführenden Zone herausgehoben werden bzw. sicher wasserdicht sein. Sie müssen den auf das Dach einwirkenden mechanischen und thermischen Belastungen standhalten.
  • An- / Abschlüsse und Dachabdichtung sollen aus den gleichen oder untereinander verträglichen  Werkstoffen hergestellt sein.

Sanierung Kaltdach

Bei der Sanierung eines Kaltdaches stehen abhängig von Art und Zustand folgende Varianten zur Verfügung:

  • Massive Bauweise (z.B. Betontragwerk): In diesem Fall kann nur von Außen her saniert werden.
    • Solange die Dampfsperre in Ordnung ist, kann die Dämmung verstärkt werden. Um das Kaltdach funktionsfähig zu halten, ist die obere Abdeckung zu erhöhen damit eine funktionierende Hinterlüftung gewährleistet bleibt. Dies kann eine sehr aufwendige Variante sein. Möglicherweise preisgünstiger ist eine Umwandlung in ein Warmdach oder Umkehrdach
    • Sanierung zum Warmdach: Wenn die alte  Dämmung nicht ausreichend tragfähig ist, kann nicht aufgedoppelt werden: also kompletter Neuaufbau.
    • Sanierung zum Umkehrdach: Hier muss auf alle Fälle die alte Konstruktion komplett entfernt werden, mit anschließend komplettem Neuaufbau mit Dachabdichtung und Dämmug.
    • Ist der Luftraum ausreichen groß (Kriechdecken, oft in hohen Gebäuden anzutreffen) kann ein Teil der zur Verfügung stehenden Luftschicht für z.B. eine  Einblasdämmung genutzt werden (Zellstoff, z.B. Isofloc oder Steinwolle z.B. Rockwool). Dabei ist eine weiterhin funktionsfähige Hinterlüftung sicher zu stellen.
    • Eine kostengünstige Möglichkeit den Dämmwert des Daches  zu verbessern, ist eine zusätzliche Innendämmung. Diese Variante ist grundsätzlich immer möglich, sie setzt allerdings eine ausreichende Raumhöhe voraus.
    • Dann gibt es da noch etwas exotischere Varianten, die aber auch funktionieren könnten
      • Umwandlung Kaltdach in Warmdach bei Belassung der Oberschale. hier sind drei Methoden denkbar
        • Auffüllen des Luftraumes
        • Aufdoppelung von Außen mit und ohne Luftraumauffüllung
  • Leichte Bauweise (Holzbalkentragwerk): Diese Flachdachbausweise ist in Altbauten noch oft anzutreffen. Hier kann von Innen oder Außen saniert werden. Die Methodik ist vergleichbar mit dem Steildach.

Flachdachsanierung : Kaltdach massiv durch einblasen von  Zelluloseflocken, Umwandlung zur Warmdach

Auffüllen des Luftraumes zwischen Dämmung und Dachoberschale

  • Grundvoraussetzung ist das Vorhandensein einer funktionierenden Dampfbremse mit hohem Sperrwert die auch als Luftdichtschicht funktioniert, so dass es nicht zu Ansammlung von Tauwasser unter der Dachbahn und zu keinem Wassereintrag in die Dämmung durch Konvektion kommt. Die Dämmung muss trocken sein.
  • Diese Voraussetzungen werden in der Fläche oft schwer zu prüfen sein. Zudem wurde die Hinterlüftung ja ursprünglich installiert, um sicher zu gehen, dass solche Feuchteprobleme nicht entstehen.
  • Sollte das Dach schon mit einer diffusionsoffen Dachbahn  saniert worden sein (Kunststoffdachbahn ) sieht die Lage etwas entspannter aus
  • Die Belüftungsöffnungen müssen geschlossen werden (Luftdicht)
  • Guten Gewissens empfehlen kann man diese Art der Sanierung allerdings nicht

Flachdachsanierung : Kaltdach massiv durch Aufdoppelung mit oder ohne einblasen von  Zelluloseflocken, Umwandlung zur Warmdach

Aufdoppelung mit oder ohne Auffüllung

  • Grundvoraussetzungen wie oben
  • (a) Auffüllen wäre sinnvoll, sonst möglicherweise schädliche Luftbewegungen im Luftraum. Am besten auffüllen mit Zellulose (sorptionsfähig, entspannt die Lage  etwas)
  • (b) um dem Wasserdampf den Weg an die Außenluft zu ermöglichen wäre eine Perforierung der alten Dachhaut sinnvoll mit evtl. einer Ausgleichsschicht unter der zusätzlichen Dämmung.
  • (c) neue Zusatzdämmung
  • (d) möglichst diffusionsoffene Dachbahn
  • Diese Lösung erfordert u.U eine Erhöhung der Attika und auf alle Fälle Erneuerung aller Anschlüsse
  • So richtig empfehlen kann man diese Lösung daher auch nicht
  • Was als brauchbare Lösung bleibt, wäre wohl das Einblasen von Zellstoff und Erneuerung der Dachbahn (diffusionsoffen)

Sanierung Warmdach

Je nach Schadenumfang stehen verschiedene Varianten zur Verfügung

  • Ist die Dampfsperre noch intakt und die Dämmung trocken, reicht es die oberere Abdeckung zu erneuern, dies kann mit Entfernung der alten Haut erfolgen, oder die alte Haut wird belassen und auf ihr die neue Dachhaut verlegt. Diese Art der Sanierung wird beim Altbau vermutlich immer mit der EnEV in Konflikt geraten, sodass die Varianten mit Verbesserung der Dämmung erste Wahl sind.
  • Aufdoppelung der alten Dämmung als Warmdach oder mit einem Umkehrdach(dabei ist “Doppelung” nicht wörtlich zu nehmen, es muss durch die “Aufdoppelung” der geforderte U-Wert erreicht werden,

Sanierung Warmdach: Aufdoppelung

Flachdach, Warmdach-Sanierung durch-Aufdoppelung

Auf das alte Warmdach wird eine zusätzlich Dämmschicht aufgebracht mit neuer Dachabdichtung.

Nur geeignet, wenn die alte Dampfsperre intakt ist und die alte Dämmung im Wesentlichen trocken und nicht verrottet ist .

Bei durchfeuchteter Dämmung soll die Perforierung der alten Abdichtung ein Austrocknen der Altdämmung ermöglichen. Die neue Dachhaut sollte diffusionsoffen sein, um diesen Vorgang zu unterstützen. Die Perforierung kann u.U. aber auch die Dämmwirkung der neuen Dämmung durch Feuchteaufnahme (Dämmstoff abhängig)  negativ beeinflussen. Eine Trenn- und Ausgleichsschicht über der alten Dachbahn unterstützt die Diffusion.

Sanierung Warmdach: Aufdoppelung mit Umkehrdach (Plusdach)

Flachdach, Warmdach-Sanierung durch-Aufdoppelung mit Umkehrdach / Plusdach

Anwendung: Im wesentlichen zur Verbesserung der Wärmedämmung eines bestehenden Warmdaches

Falls die alte Dachhaut noch vollkommen in Ordnung ist, oder einfach repariert werden kann, bietet sich die Ausführung der Zusatzdämmung als Umkehrdach an. Zusätzlicher Vorteil bei dieser Art der Sanierung ist, dass die alte Dachhaut nun in einer geschützten Zone liegt

u.U. empfiehlt es sich  oberhalb von (6) noch eine Trenn- und Ausgleichschicht zu verlegen.

Ist die alte Dampfsperre nicht mehr intakt, muß ein kompletter Neuafbau erfolgen. Dieser kann dann als Warmdach oder als Umkehrdach erfolgen.

Sanierung Warmdach mit Holztragwerk

Sanierung Flachdach in Holzbauweise von Innen durch Sparren Aufdoppelung oder Beisparren

Nebenstehendes Bild zeigt ein Beispiel einer Sanierung des Warmdaches mit Holztragwerk durch (A) Aufdoppelung oder (B) Beisparren (Sanierung von Innen). Hierbei kann die Dämmung komplett erneuert werden (bessere WLG) oder auch “aufgedoppelt” werden.

Grundsätzlich gilt auch hier: alle Sanierungsvarianten des geneigten Daches sind auch beim Flachdach möglich

Nachweisfreie nicht belüftete Flachdächer

Flachdach-Nachweis-frei

Folgende Einschränkungen der Gestaltungsfreiheit sollten beachtet werden, wenn nicht ein explizieter rechnerischer Nachweis der Funktionfähigkeit erfolgt ist:

  • Keine Verschattung der Dachoberfläche (Bäume, Häuser,  Solar- PV-Anlagen, ..)
  • Keine zusätzlichen Deckschichten (Kies, Grün, ..)
  • Mindestdachneigung einhalten (2o bzw. 3o)
  • Verwendung Feuchtvariable Dampfbremse (sd ≤ 10m; sd ≥ 3m bei 45% relativer Feuchte)
  • Verwendung von technisch getrocknetem Vollholz (um ≤ 18%)
  • Gefache vollständig ausdämmen
  • Dunkle Dachoberfläche (Ewärmung)
  • Luftdicht: kontrollierte Luftdichtheit, Installation raumseitig der Luftdichtschicht.
  • siehe auch: Nachweisfreie Dachkonstruktionen

 

Dachanschlüsse

Dachanschlüsse Beispiel Attika massive Bauweise  Details

  • Dachanschlüsse müssen:
    • so ausgebildet sein, dass sie stets für eine Überprüfung und Wartung zugänglich sind.
    • Dachdurchdringungen, An- und Abschlüsse dürfen keine Luft durchlassen.
    • Sie müssen aus der wasserführenden Zone herausgehoben werden bzw. sicher wasserdicht sein und mechanischen und thermischen Belastungen standhalten
    • . An- und Abschlüsse sollen aus den gleichen Werkstoffen sein wie die Dachabdichtung. Werden unterschiedliche Werkstoffe verwendet, so ist darauf zu achten, dass sie untereinander verträglich sind
  • Folgende Anschlussarten werden unterschieden
    • Aufgehende Bauteile (z.B. Wände)
    • Durchdringungen (Lichtkuppeln, Dunstrohre, Masten, Stützen)
    • Türen
    • Bewegungsfugen
    • Dachrandabschlüsse (z.B. Attika)
    • Entwässerung (Innenliegende Entwässerung, Dachrinnen)
  • Die meisten Dachbahn Hersteller liefern zur Bahn passende vorgefertigte Anschluss-Formteile mit den dazu gehörigen Konstruktionsdetails

Nebenstehend ein Detailbild einer Anschlussausführung der Attika: (9) Dämmkeil, (11) Holzbohle imprägniert, (10) Abdeckung / Verblechung

Flüssigabdichtungen

Flüssigabdichtungen sind mittlerweile bewährte Technik, und in den entsprechenden Technischen Regelwerken verankert.

Gerade bei nachträglichen Abdichtungen oder Reparaturen von Abdichtungen im Altbau können Flüssigabdichtungen hilfreich sein. Sie werden in flüssiger Form kalt verlegt. Die Flüssigabdichtung härtet nach der Abbindung zu einer dauerelastischen, fugenlosen Abdichtung aus. Die gute Anpassung der Abdichtung an die Bauteilgeometrie in Kombination mit einer Armierung machen die Abdichtung rissüberbrückend und dauerelastisch.

Das Abdichtungsharz ist ein- oder mehrkomponentig. Die Applizierung erfolgt schichtweise mit Polyestervlieseinlagen, die passgenau zugeschnitten werden.

Das Einbrigen einer Flüssigabdichtung setzt eine sorgfältige Arbeitsweise und eine sorgfältige Untergrundvorbereitung voraus.

Ungedämmte Dachüberstände

1) nächtliche Abstrahlung undedämmtes Dach

2) Verbesserung der Situation durch Dämmung

3) Ortgangabschluss Ausführung nach KFR

Dachüberstand-Abstrahlung

Dachüberstand-gedämmt

Ortgang-hochgeführt

Dachüberstände werden häufig ungedämmt ausgeführt. Unterseitig ist oft eine Verschalung aus Holzbaustoffen anzutreffen (Profilbretter, Bau-Furniersperrholz BFU,  Furnierschichtholz FSH,  Massivholz  SWP/solid wood panel) mit und ohne besondere Oberflächenbehandlung.

Man könnt meinen, dass diese Flächen, da gegen direkte Bewitterung geschützt, unkritisch sind. Nun beobachtet man aber immer wieder Untersichten die Feuchtespuren aufweisen und oder von Algen oder Schimmel- Bläuepilzen befallen sind. Das Gleiche gilt für ungedämmte Dächer z.B. von Hallen oder auch Carports. Betroffen sind die Überstände sowohl geneigter Dächer als auch die von Flachdächern.

 

Wesentliche Ursache für diese Erscheinungen beruht auf der Wärmeabstrahlung von der Dachoberseite. Insbesondere bei unbedecktem Nachthimmel kann es zu einer so starken Abkühlung der Dachfläche kommen, dass die Oberflächentemperaturen die Außenlufttemperaturen unterschreiten. Dadurch entstehen auf der Dachunterseite oberflächennah hohe relative Luftfeuchtigkeiten, die zu einer Erhöhung der Bauteilfeuchte führen (siehe Abb. 1).

 

Weitere Ursachen für Feuchteeinwirkungen an Untersichten von Dachrändern können Konvektion (feuchtwarme Luft) infolge Fensterlüftung, Einflüsse aus eingbrachter Baufeuchte, Bewitterung des Dachrandes sowie feuchte Umgebungsbedingungen sein. Das für die Entstehung von Schimmelpilzen notwendige Nährstoffangebot bieten neben Holzinhaltsstoffen  auch Oberflächenverschmutzungen, wobei das Befallsrisiko vom biologischen Befallsdruck entsprechend den Umweltbedingungen abhängig ist. Metall- und Folieneindeckungen erhöhen das Risiko. Desgleichen Untersichten aus wenig resistenten Hölzern (Birke, Buche, Seekiefer, Fichten). Splintholz ist empfindlicher als Kernholz.

 

Zur Verhinderung der beschriebenen Abkühlung der Dachuntersicht wird empfohlen, eine Mindestdämmung oberhalb der Dachschalung im Bereich des Überstandes aufzubringen. Hierzu ist eine Dämmdicke von 30 bis 40 mm erfahrungsgemäß ausreichend (siehe Abb. 2). Werden die Dachüberstände und Dächer aus flächigen Massivholzbauteilen (Brettsperrholz) mit Dicken größer 50 mm hergestellt, reicht deren Dämmwirkung und Wärmespeicherfähigkeit i.d.R. aus, um in Verbindung mit einer geeigneten Oberflächenbehandlung unempfindlich gegenüber Feuchte- und Schimmelpilzbildung zu sein.

 

Die fachgerechte Ausbildung des Dachrandes mit den in den Fachregeln vorgegebenen Überdeckungen, Anschlusshöhen und Abständen verhindert eine Befeuchtung der Plattenoberflächen bzw. der Plattenkanten infolge Verwirbelungen bei hoher Windanströmung von unten, siehe Abb. 3 und Tabelle. Abweichungen von den vorgegebenen Maßen sind gesondert zu vereinbaren, das Schutzziel muss dann mit kompensierenden Maßnahmen erreicht werden.

 

Quelle: Informationsdienst  Holz spezial Oktober 2008

Tabelle Überdeckungen von Randverblechungen nach Klempnerfachregeln (KFR)

Bauteilüberstand

≤ 8m über GOK

> 8m bis ≤ 20m über GOK

> 20m bis ≤ 100m über GOK

Anschlusshöhe Ortgangfalz

h1

40-60mm

40-60mm

60-100mm

Überdeckung senkr. Bauwerksteile

h2

50mm

≥ 80mm

≥ 100mm

Abstand Tropfkante zum Bauwerk

a

≥ 20mm (50mm bei Kupfer)

Feuchte-Dachüberstand-2

 

 

 

Rechtlicher Hinweis: Alle Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche  erfolgt. Irrtümer oder Tippfehler sind aber nicht vollständig  auszuschließen. Für unvollständige, fehlerhafte oder nicht aktuelle  Angaben übernehmen wir daher keine Haftung. Bilder und Diagramme und  Tabellen dienen der Erläuterung prinzipieller Sachverhalte, sie können  nicht als Basis konkreter Bewertungen oder Planungen dienen.

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