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Baufeuchte

Geneigtes Dach / Steildach: Auf dieser Seite

Besondere Situation des Daches

Das Dach ist von allen Bauteilen eines Gebäudes den Witterungseinflüssen am stärksten ausgesetzt. Regen, Schnee, Wind und Sonne (Hitze und UV-Strahlung) wirken auf die Dachkonstruktion ein. Dabei sind große und u.U. schnell wechselnde Temperaturunterschiede (Sommer/Winter, Tag/Nacht, Sonne/Schatten) zu beherrschen.

Im Winter soll das Dach die Wärme im Haus halten (Wärmeschutz) und im Sommer soll es die darunter liegenden Räume vor unangenehm hohen Temperaturen schützen (sommerlicher Wärmeschutz)

Zudem muss das Dach mit der Benutzungsfeuchte zurechtkommen, die von innen in die Konstruktion eindringen kann. Diese Situation liegt insbesondere in der kalten Jahreszeit vor.

Zur Beherrschung dieser Anforderungen haben sich verschiedene Konstruktionen bewährt. Generell wird zwischen Steildach und Flachdach (Neigung < 5 Grad) unterschieden. Je nach Auslegung des Dach-Tragwerkes gibt es massive Konstruktionen (z. B.Beton-Tragwerk) oder Tragwerke aus Holz (die Regel beim Steildach).

Genereller Dachaufbau

Das Dach besteht aus den Bauteilen des Tragwerks und weiteren, schichtweise angeordneten Komponenten, die jeweils eine oder mehrere der  folgenden Aufgaben zu erfüllen haben:

  • Entwässerung / Regenschutz
  • Schutz gegen Flugschnee und  leichte Undichtheiten der äußeren Hülle (Unterdeckung)
  • Herstellung der Winddichtheit
  • Wärmedämmung
  • Herstellung der Luftdichtheit
  • Steuerung der Dampfdiffusion

Die verschiedenen Schichten können dabei je nach Anordnung und Material eine oder mehrere Aufgaben erfüllen.

Dach-Begriffe

Dach-Begriffe-erweitert

(1) Traufe

(2) First

(3) Grat

(4) Krüppelwalmdach

(5) Kehle

(6) Gaube

(7) Schleppgaube

(8)Verfallgrat

(10) Ortgang (Giebelkante)

Tragwerk des geneigten Daches (Holz)

Ee gibt eine Vielzahl von Formen des geneigten Dachen. Die häufig anzutreffenden Formen im Wohnungsbau sind : Flachdach, Satteldach, (Krüppel-)Walmdach, Zeltdach und das Pultdach. Eine umfassende Zusammenstellung der Dachformen finden Sie unter: Dachformen .

Verschiedene Satteldachkonstruktionen und Bezeichnungen

Pfettendach

Kehlbalkendach

Sparrendach

Pfettendach

Kehlbalkendach

Sparrendach

belüftetes Dach

Hinterlüftetes-Dach-oDB

Beim belüfteten / hinterlüfteten Steildach sind sowohl Eindeckung als auch Dämmung hinterlüftet (2 / 4). Das Unterdach(3) wird durch die Verschalung und üblicherweise durch eine Wasser- Luft- Dampfdichte Bitumendachbahn gebildet. Mittels der Hinterlüftungen  wird zum einen durch Undichtheiten der Eindeckung eingedrungene Feuchtigkeit abgeführt (zur Traufe oder durch Verdunstung zum First), zum anderen wird durch Diffusion oder Konvektion von innen  in die Dämmung eingetragenes Wasser in der Verdunstungsphase  sicher  an die Außenluft abtransportiert (zum First). Für die Luftdichtheit der Konstruktion dient eine verputzte oder auf andere Weise luftdicht gefertigte Innenverkleidung (6).

Das Bild oben zeigt eine Konstruktion ohne innenliegende Dampfbremse (funktioniert bei einwandfreier Hinterlüftung).

Das Bild unten zeigt eine Konstruktion mit innenliegender Dampfbremse, falls die Hinterlüftung nicht ausreichend und/ oder eine höhere Trocknungsreserve  erwünscht ist. Die Dampfbremse dient auch gleichzeitig als Luftdichtschicht.

Die Dämmung kann auch durch eine zusätzliche Dämmung unter den Sparren verbessert werden s.u.

Hinterlüftetes-Dach-mDB

unbelüftetes Dach

Unbelüftetes-Dach

Heutiger Standard ist das unbelüftete Dach. Die in den Bildern gezeigte Hinterlüftung der Deckung ist nach wie vor üblich. An die Stelle der Bitumendachbahn tritt eine Unterdeckung  aus einer diffusionsoffenen, winddichten Unterdeckbahn.  Damit kann auch  die Hinterlüftung  entfallen und die volle Sparrenhöhe zur Dämmung genutzt werden. Die Unterspannbahn kann auch als Luftdichtschicht genutzt werden. In diesem Falle ist auf luftdichte Anschlüsse an First, Traufe und Ortgang zu achten (u.U. kompliziert / aufwendig)

Die Ausführung kann mit  oder ohne Dachschalung (Unterspannbahn liegt auf der Schalung) erfolgen.  Zur Steuerung der Diffusion und als Luftdichtschicht fungiert eine Dampfbremsbahn zwischen Innenverkleidung und  Dämmung. Die Dampfbremse ist erforderlich da auch die Unterspannbahn eine wirksame Bremsfunktion ausübt. Bei kappilaraktiven / sorptionsfähigen Dämmstoffen kann die  Dampfbremse u.U. entfallen. Allerdings muss dann die Luftdichtheit  durch die Innenverkleidung  sichergestellt werden. Anwendung z.B in der Sanierung). Beispiele bei Homatherm, Pavatex.

Oft reicht die Zwischensparrendämmung nicht aus um die gewünschte / geforderte Dämmwirkung (KfW, EnEV) zu erzielen. Im unteren Bild wurde die Dämmung um Aufsparren- und Untersparrenelemente erweitert. Dies ermöglicht z.B. Die Integration der wind- und wasserdichten Schicht mit der Aufsparrendämmung. Eine Untersparrendämmung kann als Installationsebene verwendet werden und sie schützt  die Dampfsperre / Luftdichtschicht vor Beschädigungen. Auf- und Untersparrendämmung  minimieren zudem den Wärmebrückeneffekt der Sparren. (die Lattung der Untersparrendämmung liegt anders als im Bild gezeigt quer zu den Sparren)

Unbelüftetes-Dach-auf-zwischen-unter

Aufgaben / Material der Dachschichten

 

Nr.

Bezeichnung

Aufgabe

Material

1

Dachhaut

Wasserableitung

Ziegel, Blech, Dachbahnen auf Schalung

2

Hinterlüftung der Deckung

Abführung von  Feuchte, Schutz der Eindeckung

Belüftete Luftschicht

3

Unterdach / Unterdeckung

Schutz der unterliegenden Konstruktion gegen Wind, eingedrungenes Wasser / Schnee

Bitumendachbahn, wasserdicht, luftdicht, dampfdicht auf Schalung

4

Hinterlüftung der Dämmung

Abführung von in die Konstruktion / Dämmung   eingedrungener ( Diffusion, Konvektion, undichtes Unterdach) Feuchte

Belüftete Luftschicht

5

Dämmung

Wärmeschutz (Schallschutz, Brandschutz))

EPS, PUR, Miwo,Holzfaser …

6

Raumseitge Verkleidung

Wohnliche Innenoberfläche, bei entsprechenden Maßnahmen auch Luftdichtebene

Min.- Holzfaser mit Putz, Putz auf Dämmplatte, Gipskarton, Spanplatte, OSB-Platte …

7

Dampfbremse

Verminderung der Wasserdampfdiffusion in die Dachkonstruktion

Kunststoffbahnen, Alubahnen, spezielle Bahnen mit angepasstem sd-Wert, Kaschierungen auf der Dämmung

8

Unterspannbahn

Unterdeckbahn

Schutz der unterliegenden Konstruktion gegen Wind, eingedrungenes Wasser / Schnee, erster Schutz bei Neubauten (Unterdeckbahn)

Spezielle Dachbahn, diffusionsoffen, auch feuchtevariable Bahnen werden angeboten

9

Unterdeckplatte

Aufsparrendämmung

Dämmung + Witterungschutz an der Außenseite (Wirkung wie Unterdeckbahn)

z.B bewitterbare Holzwfaserplatte, PUR-Platten mit integrierter Dachbahn

10

Installationsebene

Untersparrendämmung

zusätzliche Dämmung, Raum zur Verlegung von Verkabelung, Steckdosen. Schutz der Dampfbremse (Haken/Nägel/Dübel)

Wie Dämmung

Begriffe im Umfeld Unterdach

Definitionen nach ZVDH (Zentralverband des Dachdecker Handwerks)

    • Kaschierung
      Eine Kaschierung ist die werkseitig aufgebrachte Schicht auf Dämmstoffen. Die Qualität der Kaschierung bestimmt die klassifizierende Einstufung. Eine Kaschierung ist in der Regel diffusionsoffen
    • Unterdach
      Ein Unterdach ist eine Zusatzmaßnahme aus wasserdichten Werkstoffen auf einer ausreichend tragfähigen Unterlage. (wasserdicht und diffusionsdicht).Die im Unterdach verbauten Dachbahnen sind immer wasserdicht.
    • Unterdeckung
      Eine Unterdeckung ist eine Zusatzmaßnahme aus ausreichend wasserundurchlässigen Bahnen auf einer ausreichend tragfähigen Unterlage oder eine Zusatzmaßnahme aus Unterdeckplatten.  (Wasserdicht, abhängig von verwendeter Bahn diffusionsoffen oder diffusionsdicht)
    • Unterspannung
      Eine Unterspannung ist eine Zusatzmaßnahme aus ausreichend wasserundurchlässigen Bahnen ohne flächige Unterlage. Die Bahnen können gespannt oder mit planmäßigem Durchhang verlegt werden. (Diffusionsoffen)

Die allgemeine Einordnung, welche Dachkonstruktion welche Unterdeckung  benötigt wird, hängt entscheidend von der Dachneigung und den geografischen Verhältnissen ab ->siehe.

Hinterlüftung

Zwei grundsätzlich unterschiedliche Typen des Dachaufbaus werden unterschieden:

  • Das nicht belüftete Dach (auch Warmdach genannt): Bei nicht belüfteten  Dächern ist direkt über der Wärmedämmung keine  belüftete Luftschicht angeordnet. Zu nicht belüfteten Dächern gehören auch solche, die außenseitig im weiteren Dachaufbau angeordnete Luftschichten oder Lüftungsebenen haben (z.B. unter der Eindeckung).
  • Das belüftete Dach (auch Kaltdach genannt): Bei belüfteten  Dächern ist direkt über der Wärmedämmung eine  belüftete Luftschicht angeordnet. Beide Bauarten sind im Bestand anzutreffen. Im Neubau kommt  heute im Wesentlichen das unbelüftete Dach  zum Einsatz.
    • Beim belüfteten Dach ist ein durchgehender Lüftungsquerschnitt über der Dämmung sicher zu  stellen, beim Steildach min.  2cm Höhe, bei Dächern mit einer Neigung <10 Grad min. 5cm, bei Flachdächern min. 15 cm.
    • Die Antriebskraft für die Lüftung beim geneigten Dach ist die Thermik, verursacht durch Temperaturunterschiede an Ein- (Traufe) und Austritt  (First)der Luft. Beim Flachdach kann eine Luftbewegung nur durch Druckunterschiede, verursacht durch den Wind, zustande kommen.
    • Die Kräfte von Wind und Wetter sind nicht immer zuverlässig einschätzbar, insofern bergen belüftete Dächer u.U. Risiken. Insbesondere kann nicht von einer Trocknungsreserve für nicht planbare Feuchtebelastungen ausgegangen werden.
    • Auch die Unterbrechung der durchgehenden Lüftungsebene durch z.B. Dachflächenfenster oder Schornsteine kann die eine ausreichende Belüftung gefährden. 
    • Eine Überströmung der Dämmung durch die Luftschicht kann zu einer Reduktion der Dämmwirkung  z.B. bei Mineralwolle führen. Bei sehr dichtem Material z.B.: WLG 035 ist dieser Effekt jedoch vernachlässigbar.
    • Die Hinterlüftung und Schichten über der Hinterlüftung leisten keinen Beitrag zur Wärmedämmung.
    • Der sommerliche Wärmeschutz kann durch eine Hinterlüftung verbessert werden.

Unterspannbahn / Unterdeckbahn

Unterspannbahnen (USB) / Unterdeckbahnen (UDB) sollen die unterliegende Konstruktion / Dämmung sicher vor eindringender Feuchte und Wind schützen, und gleichzeitig Wasserdampf und Feuchte aus dem Inneren sicher nach außen abführen (wasser- und winddicht aber diffusionsoffen). Die sd-Werte von Unterspannbahnen liegen im Bereich von 0,2m bis 0,02m

Zwei Typen von Bahnen haben sich etabliert:

    • Microporöse Bahnen: Diese werden überwiegend aus Polyproppylen hergestellt. Diese an sich diffusionsdichte Folie wird in einem speziellen Produktionsprozess mit microfeinen Poren versehen (genadelt) , die die Folie wasserdampfdurchlässig machen. Die Funktion dieser Bahnen ist u.U eingeschränkt
      • Problem Wasserdichtheit: Der Schutz vor Wasser von außen besteht, da Wassertropfen auf Grund der Oberflächenspannung nicht durch die Poren gelangen. Durch Schlagregen, Holzinhaltsstoffe und Kettensägenöl kann diese herabgesetzt werden, sodass es zu Feuchteschäden kommen kann
      • Problem Diffusionsoffenheit: Bei diesen Bahnen gelangt der Wasserdampf durch die Poren nach außen. Muss viel Dampf hindurch, kann sich ein Feuchtefilm an der Innenseite der Bahn bilden. Folge: Die Bahn wird dichter. (damit auch Gefahr der Eisbildung)
      • Problem Verschmutzung: Verschmutzung kann die Poren verstopfen und damit gleichfalls die Funktion beeinträchtigen.
    • Monolithische Bahnen: Diese Bahnen verfügen über eine porenfreie TEEE-Membran (Thermoplastischer Elastomer Ether Ester) Sie sind:
      • Luftdicht: Der monolithische Funktionsfilm gewährleistet eine 100 %ige Luftdichtheit.
      • Diffusionsoffen: Der monolithische TEEE-Film ermöglicht einen aktiven Feuchtigkeitstransport durch das Bahnenmaterial. Steht Kondensat innenseitig in Tropfenform an, wird diese entlang der Molekülketten aktiv nach außen weiter transportiert. Reduzierte Gefahr von Eisbildung (= Dampfsperre)
      • Feuchtevariabilität: Der TEEE-Film hat feuchtevariable Eigenschaften. Dadurch sinkt der Diffusionswiderstand der Bahnen bei Kondensat Bildung bis auf einen sd-Wert unter 0,02 m
      • Problem Verschmutzung:. Unempfindlich gegen Öle aus Kettensägen  und  gegen Holzschutzmittel und Holzinhaltsstoffen

Die Funktionsschicht der Bahnen ist je nach Einsatzfall mit Vlieschichten oder Faser-Verstärkungen versehen zur Verbesserung der Reißfestigkeit ,als Schutz vor mechanischer Beschädigung oder anderen Umwelteinflüssen (z.B. UV-Strahlung)

Microporöse Bahnen sind billiger als monolithische Bahnen. Sie werden allgemein eingesetzt, sofern die Randbedingungen es zulassen.

Qualitätskriterien von Unterdeck- Unterspannbahnen

 

UDB-A

UDB-B

UDB-C

USB-A

USB-B

Brandverhalten, Klasse

E

E, freihängend

Wasserdurchgang, vor und nach Alterung

W1

W1

W2

Zugfestigkeit, Anforderung Neuzustand

Hoch

Mittel

Gering

Mittel

Gering

Zugfestigkeit und Dehnung nach künstlicher Alterung

≥ 65% des Werts im Neuzustand

Künstliche Alterung: Temperatur

mind. 80°C

70°C

mind. 80°C

70°C

Widerstand gegen Schlagregen

ja

ja

nein

ja

nein

Eignung als Werkstoff zur Behelfsdeckung

muss

kann

nein

kann

nein

Das ZVDH Regelwerk legt Qualitätskriterien für Dachbahnen fest, auf die die Hersteller Bezug nehmen. Für Unterdeckbahnen gibt es die Klassen A bis C, für Unterspannbahnen die Klassen A und B.

Abkürzungen Tabelle:

  • Baustoffklasse nach DIN EN 13501-1 ist E = normal entflammbar (DIN 4102-1  B2)
  • Widerstand gegen Wasserdurchgang
    • Klasse W1 (gute Wasserdichtheit)
    • Klasse W2 (normale Wasserdichtheit)
    • Klasse W3 (schlechte Wasserdichtheit)

Dampfsperre / Bremse

Als Dampfbremsen gelten Bauteilschichten, die einen Wasserdampfdiffusionswiderstand (Sperrwert oder sd-Wert) von größer 0,50 m haben. Als Werkstoffe eignen sich entsprechende Spezialpapiere (imprägniert, bituminiert) oder Kunststofffolien (Polyethylenfolie PE 0,15 bzw. 0,25 mm, Polyamidfolie PA ca. 0,05 mm), Aluminiumfolien (> 0,05 mm), jeweils extra oder als Kaschierung in Verbindung mit einer Wärmedämmung oder Plattenmaterialien wie Gipskarton- oder Spanplatten. Die Wahl der Dampfbremse hängt vom jeweiligen Gesamtaufbau der Dachkonstruktion ab. Zu beachten ist, dass die Materialien eine geeignete Zulassung haben.

Dampfbremspapier-Bahnen werden überwiegend im ökologischen Holzrahmenbau oder bei Dachaufbauten mit ökologischen Dämmstoffen, z.B. Holzfaser-Dämmstoffen in einem System eingesetzt. Zum Schutz der Dampfbremse sollte hier unbedingt eine Installationsebene vorgesehen werden. Sie ist bei Papierbahnen deshalb wichtig, weil diese u.U. empfindlicher gegen mechanische Beschädigungen sind als OSB-Platten oder einige Kunststofffolien.

OSB-Platten
(Oriented Strand Board, Platten aus langen, schlanken, ausgerichteten Spänen, sd-Wert bei 19mm Dicke: ca. 1m) werden immer häufiger als Dampfbremse eingebaut. Die obere und untere Deckschicht verläuft längs, die Mittellage quer zur Plattenrichtung. Dadurch erreichen die Platten besonders gute mechanische Eigenschaften. Zur Erreichung der Luftdichtigkeit sind die Nähte und Stöße dauerhaft mit zugelassenen/freigegebenen Klebebändern zu verschließen. Ein Nachteil kann sein, dass Problempunkte wie z.B. Ecken und Durchdringungen, die stark konturiert sind nicht allein mit Klebebändern und starren Platten angeschlossen werden können.

Quelle Isover

Luftdichtschicht

Feucht-Konv

Die äußeren Bauteile eines Gebäudes sollten möglichst luftdicht sein zur:

  • Verringerung der unkontrollierten Lüftungsverluste.
  • Vermeidung von Tauwasserbildung durch Konvektion. Außenmauen werden verputzt und sind damit Luftdicht. Dieser Innenputz kann auch in einem Dachgeschoss vorhanden sein. Damit ist das Dach luftdicht, und die Gefahr der Tauwasserbildung durch Konvektion im Dachaufbau ist gebannt. Nun ist dies beim Dachaufbau oft nicht möglich, schwierig oder ein verputzen der Innenseite ist nicht gewünscht (Trockenbau). Dann kann die Luftdichtschicht auch an anderer Stelle oder durch andere Mittel implementiert werden. Dies kann eine Dampfbremse innerhalb des Daches sein oder eine Luftdichte Unterdeckung oder eine andere geeignete  Innenraumverkleidung. Wichtig ist bei einer Luftdichtschicht, dass sie den Dachraum allseitig gegen die Außenluft durchgehend und dauerhaft abdichtet. Soll dauerhafte Luftdichtheit gewährleistet sein, muss insbesondere den Anschlüssen der Dichtungsebene an First, Traufe und Ortgang besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Gleiche Aufmerksamkeit erfordern Durchdringungen der Luftdichtschicht (Sparren, Pfetten, Entlüftungsrohre, Schornstein, evtl. Dachantennen, elektrische Anschlüsse...)
  • Siehe auch: Luftdichtheitsebene Dach

Dämmschicht

Der Dämmstoff sichert den winterlichen und den sommerlichen Wärmeschutz

Wesentliche verwendete Dämmstoffe:

  • Mineralwolle: In der Regel als Zwischensparendämmung (Passt sich gut an die Sparren an, leicht zu verarbeiten). Wird auch unter und auf Sparren eingesetzt (diffusionsoffen, kapillar Wasserleitend
  • Holzfaser Platten: Gibt es für alle Dachbereiche in jeweils spezifischer Ausführung. Als Aufsparrendämmung auch als bewitterbare Unterdeckung, als Zwischensparrendämmung (Passt sich gut an die Sparren an, leicht zu verarbeiten), als Untersparrendämmung auch verputzbar. Prinzipiell ist  mit Holzfaser ein folienfreier Dachaufbau möglich.
  • Zellulose: gibt es als Flocken (zum Einblasen/Schütten) oder als Platten (schwierig zu verarbeiten). Einsatz meist als Hohlraumdämmung  zum Einblasen in der Sanierung (Zwischensparren).
  • PUR/PIR: Zumeist als Aufsparrendämmung eingesetzt, Sehr geringe Wärmeleitfähigkeit, witterungsbeständig, wasserabweisend. Auch für unter Sparren Dämmung geeignet. Lieferbar mit verschiedenen dem Einsatzfall angepassten Kaschierungen Beispiel:Liniterm
  • EPS: Plattenformat für Aufdachdämmung oder Zwischensparren (Verarbeitung bei Zwischensparren etwas aufwendiger als bei Miwo/HWL) Auch für unter Sparren Dämmung geeignet

Winddichtschicht

Die winddichte Schicht liegt  außen unter der Eindeckung bzw. außenseitig der Wärmedämmung. Sie soll das Einströmen kalter Luft von außen in Konstruktion  unterbinden. Sie hat die Funktion, die Konstruktion des Daches feuchtefrei zu halten, verhindert ein Hinterströmen der Wärmedämmung und schützt vor Eindringen kalter Außenluft in strömungsoffene Wärmedämmstoffe (z. B. Mineralfasern). Winddichte Schichten sollten dampfdurchlässig sein, damit Feuchtigkeit aus der Konstruktion ausdiffundieren kann. Ausnahme: wasserdichtes Unterdach.  Die Winddichtschicht ist im Regelfall einfacher einzubauen als die Luftdichtheitsebene.

Feuchteströme in der Dämmung (feuchtevariable Damfbremse)

Wege-der-Feuchte

Feuchteverteilung-in-Dämmung-So-Wi

sd-Wert-feuchtevariable-Dampfbremse

Neben der “geplanten” Wasserdampfdiffusion kann weitere nicht vorhersehbare Feuchtebelastung  durch Flankendiffusion (3) oder durch schadhafte Unterdeckung (1) bzw. Luftdichtebene (2) entstehen.

Darstellung der rel. Luftfeuchtigkeit an der Dampfsperre, abhängig von der Jahreszeit.

Abhängigkeit des sd Wertes einer feuchtvariablen Dampfbremse von der Umgebungsfeuchte. (A) hohe Feuchtevariabilität (B) mittlere feuchtevariabilität.

Der Antrieb für die Wasserdampfdiffusion ist der Temperaturunterschied und der unterschiedliche Dampfdruck an den Grenzen eines Bauteiles. Bei dünnen Folien ist der Temperaturunterschied vernachlässigbar, d.h. hier kommt eine Diffusion nur durch den Teildampfdruck über der Bahn zustande.

In der kalten Jahreszeit bewirkt der hohe Temperaturunterschied eine Dampfdiffusion von innen nach außen. Wird der Dampf beim Durchgang des Bauteils zu stark abgekühlt fällt Tauwasser im Bauteil an. Eine Dampfbremse schützt die Dämmung vor dem Eindringen von Feuchte durch Diffusion.

Im Sommer kehren sich die Temperaturverhältnisse um. Wasserdampf diffundiert von der Außen- zur Innenseite. Eine Dampfsperre an der Innenseite behindert jetzt die Wasserdampfdiffusion nach innen und verhindert damit u.U. die Austrocknung der Dämmung. Daher sollte der sd-Wert der Dampfsperre so gering wie möglich gehalten werden. Die Dampfsperre kann sonst zur Feuchtefalle werden.

Besondere Abhilfe bringen hier feuchtevariable Dampfbremsen, die ihren sd-Wert abhängig von ihrer Umgebungsfeuchte ändern: Geringe Feuchtigkeit ->hoher sd-Wert (z.B. 4-10m)  , hohe Feuchtigkeit -> geringer sd-Wert (z.B. 0,25-0,6m)

Damit die feuchtevariablen Eigenschaften der Dampfbremse wirken können, muss Feuchtigkeit zur Dampfbremse wandern können. Diffusionsoffene Warmedammstoffe gewährleisten dies, und sind daher empfehlenswert (z.B. Mineralwolle, Holzwolle ..)

Quelle proclima

Regeln für einen funktionierenden Dachaufbau

Allgemeines

  • Der Hohlraum über der oberen Abdeckung der Sparren (Konterlattenebene) muss zum Feuchteschutz der dort angeordneten Lattung in jedem Fall belüftet sein.
  • Vollflächige fugenfreie Innenbekleidungen verhindern bei außen verlegten Luftdichtungsbahnen Feuchteeintrag durch Konvektion.
  • Außen diffusionsoffene Konstruktionen haben größere Rücktrocknungsreserven als Konstruktionen mit diffusionshemmenden Bauteilschichten (z. B. Schaumdämmstoffe).
  • Die oberseitige Abdeckung sollte in jedem Fall diffusionsoffen sein, mit einem sD-Wert von weniger als 0,2 m, um insbesondere während der Bauphase eine ausreichende Abgabe ungewollt eingebrachter Feuchte aus den Dachquerschnitten zu ermöglichen.
  • Der Diffusionswiderstand von diffusionsoffenen Luftdichtungsbahnen muss äußerst genau eingehalten werden und auch bei hoher relativer Feuchtigkeit gelten
  • Die Luftdichtebene sollte sich möglichst im frostfreien Bereich befinden
  • Neben den hier behandelten bauphysikalischen Aspekten sind zusätzlich auch die Anforderungen des Holzschutzes (DIN 68 800-2) zu beachten.

Regeln zur Anordnung diffusionshemmender Schichten

Lage-der-Dampfbremse-2drittel-1drittel

Lage-der-Dampfbremse-50-50-nicht-sorption

Lage-der-Dampfbremse-50-70-sorption

  • Raumseitig sollte die dampfsperrende Wirkung der Abdeckung nicht größer als der Faktor 10 einer außenseitig verlegten Beplankung / Dichtheitsschicht sein. Sie muss diffusionhemmend mit einem Diffusionswiderstand sd von weniger als 2 m sein, um auch die Austrocknung zur Raumseite hin grundsätzlich zu ermöglichen.
  • Je weiter die Luftdichtungsebene in Richtung Innenraum liegt, um so sicherer werden die Konstruktionen. Je weiter außen sich die Luftdichtungsebene befindet, umso problematischer ist die Konstruktion: Das Bauschadensfreiheitspotential ist dann verringert.
  • Optimal sicher gelten Konstruktionen, die mit Dampfbrems- und Luftdichtungsebenen die 1/3 zu 2/3 Regel einhalten (1/3 der Dämmung raumseitig der Dampfbremse, 2/3 der Dämmung außenseitig.(entspricht der 20% Regel nach DIN). Dem liegt zugrunde, dass der diffundierende, sich abkühlende Wasserdampf nach etwa einem Drittel des Duffisionsweges den Taupunkt erreicht, und damit nicht vor Erreichen der Dampfbremse kondensiert (Dampfbremse liegt noch im warmen Bereich).
  • Konstruktionen können gemäß instationärer Berechnungsmethoden (hygrothermische Sinulation) als sicher angesehen werden:
    • wenn bei nicht sorptiven Dämmstoffen (z.B. Mineralwolle) die Luftdichtungsebene raumseitig von 50 % des Gesamtdurchlasswärmewiderstandes liegt.
    • wenn bei sorptiven Dämmstoffen  (z. B. Holzweichfaser oder Zellulose) in Verbindung mit einer feuchteaktiven, luftdichten monolithischen Membran  die Luftdichtungsebene raumseitig von 30 % des Gesamtdurchlasswärmewiderstandes liegt.

Quelle proclima

 

Nachweisfreie Dachkonstruktionen

  • In der DIN 4108-3 2014-11 werden Anforderungen an Dachkonstruktionen beschrieben, die ohne speziellen rechnerischen Nachweis als sicher gelten. Diese Norm geht von Werten aus, die im Wesentlichen auf dem statischen Modell (feste Randbedingungen) des  Glaserverfahrens beruhen. Dynamische Betrachtungen des Feuchtehaushaltes wie Wärme- und Feuchtespeicherung werden ebenso vernachlässigt wie der Flüssig- oder Kapillartransport. Die Berücksichtigung veränderlicher Klimabedingungen  und die Möglichkeiten feuchtevariabler Dampfbremsen ist nicht möglich. In der Norm werden die Kriterien an Hand von Konstruktionsbeispielen (10-Varianten) erläutert. Die untenstehende Tabelle versucht unter Berücksichtigung der DIN einen Überblick zu geben.
  • Viele Hersteller/Anbieter von Dämmsystemen bieten mit ihren Systembeschreibungen Lösungen an, die nach DIN 4108-3 nicht Nachweis frei sind, die aber erfahrungsgemäß und/oder nach hygrotermischen Simulationsergebnissen einwandfrei funktionieren. Solche Lösungen entsprechen dem aktuellen Stand der Technik. Sie beinhalten allerdings ein mögliches/juristisches Gewährleistungsproblem.

Der Wärmedurchlasswiderstand der Bauteilschichten unterhalb einer raumseitigen diffusionshemmenden oder diffusionsdichten Schicht darf bei Dächern ohne rechnerischen Nachweis höchstens 20 % des Gesamtwärmedurchlasswiderstandes betragen

Konstruktion (Holz)

Anforderung an den sd-Wert

innen (sd,i)

außen (sd,e)

nicht belüftete Dächer mit unterlüfteter Dachhaut und nicht diffusionsdichter Dämmung (DIN 4108-3, Tab. 3)

Zuordnung der Werte der diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke der außen- und raumseitig zur Wärmedämmung liegenden Schichten

sd,i ≥ 1,0 m

sd,e ≤ 0,1 m

sd,i ≥ 2,0 m

0,1< sd,e ≤ 0,3

sd,i ≥ 6 · sd,e

0,3 < sd,e ≤  2,0

sd,i ≥ 6 · sd,e 3)

> 2,0 3)

nicht belüftete Dächer wie oben aber mit diffusionsdichter Wärmedämmschicht auf oder unter Sparren

sd,i ≥ 10

sd,e ≤  0,5

nicht belüftete Dächer mit Dachabdichtungt

unabhängig vom sd-Wert der äußeren Schichten

sd,i  ≥ 100 m

(nicht empfohlen)1)

Keine Anforderung

nicht belüftete Flachdächer mit Dachabdichtung und belüftete Flachdächer mit Dachneigung < 5° (DIN 4108-3, Abs. 5.3.3.3 a)

Wärmedurchlasswiderstand R der Bauteilschichten unterhalb der diffusionshemmenden Schicht max. 20% von Rges; bei belüfteten Konstruktionen fachgerechte Belüftung

sd,i  ≥ 100 m

(nicht empfohlen)1)

Keine Anforderung 2)

Belüftete Dächer mit Dachneigung ≥ 5° (DIN 4108-3, Abs. 5.3.3.3 b )

Höhe des freien Belüftungsquerschnitts über der Wärmedämmung mind. 20 mm; freier Lüftungsquerschnitt an den Traufen bzw. am Pultdachabschluss mind. 2‰ der zugehörigen geneigten Dachfläche, mind. jedoch 200 cm²/m

An First und Grat Mindestquerschnitt 0,5‰ min.50cm2/m

 sd,i  ≥ 2 m

Keine Anforderung 2)

  • 1) Von der Verwendung wird aufgrund des hohen Schadensrisikos grundsätzlich abgeraten. Bei beidseitig diffusionshemmender Ausführung kann erhöhte Baufeuchte oder unplanmäßig eingebrachte Feuchte nur schlecht oder gar nicht austrocknen
  • 2) Für belüftete Konstruktionen werden die größeren Belüftungshöhen aus den Klempnerfachregeln empfohlen
  • 3)Gilt nur für den Fall, dass sich weder Holz noch Holzwerkstoffe zwischen sd,e und sd,i befinden.
  • sd,e ist die Summe der Werte der wasserdampfdiffusionsäquivalenten Luftschichtdicken aller Schichten, die sich oberhalb der Wärmedämmschicht befinden bis zur ersten belüfteten Luftschicht.
  • sd,i ist die Summe der Werte der wasserdampfdiffusionsäquivalenten Luftschichtdicken aller Schichten, die sich unterhalb der Wärmedämmschicht befinden bis zur ersten belüfteten Luftschicht.
  • Quelle  u.A.: Hochschule Bieberach Informationsdienst holz spezial Oktober 2008

Sommerlicher Wärmeschutz

sommerlicher -Wärmeschutz-Kennwerte

Im Sommer können die Außentemperaturen erträgliche Innentemperaturen bei weitem übersteigen. Andererseits sind die Nachttemperaturen zumeist angenehmer und bringen Abkühlung.

Die schwankenden Außentemperaturen zeigen sich auch in den Innenräumen, allerdings abgeschwächt (bei geeigneten Maßnahmen) und verzögert.

Die Abschwächung wird durch die Faktoren Temperaturamplitudenverhältnis (TAV) oder Temperaturamplitudendämpfung (TAD) charakterisiert. TAV ist der Quotient aus Innenamplitude und Außenamplitude sollte < 0,1 sein (Empfehlung). TAD ist der Kehrwert von TAV (sollte  > 10 sein).

Die Verzögerung wir als Phasenverschiebung bezeichnet gemessen in Stunden (hier wird ein Wert von 10 bis 12 Stunden favorisiert, d.h. die Spitze fällt in die Nachtstunden und kann dann auf Grund der dann niedrigen Außentemperaturen gut weggelüftet werden.

Stellt man diese Betrachtung Dämmstoff spezifisch an, zeigt sich, dass auf  Grund ihrer hohen Wärmespeicherkapazität insbesondere Holzwolleplatten  und Zelluloseflocken für die Dachdämmung besonders geeignet sind. Dieses Argument wird von den entsprechenden Hersteller auch intensiv vermarktet.

Nun besteht eine Dachkonstruktion nicht nur aus Dämmstoff und insbesondere sind für das entstehende Raumklima auch andere Parameter wesentlich. Diese sind: Die Wärmespeicherfähigkeit der übrigen raumumschließenden Flächen, der Fensteranteil und dessen Verschattungsgrad sowie die Orientierung (Himmelsrichtung) der Fenster. Den größten Einfluss hat das Nutzerverhalten (Lüftung). Mittlerweile gibt es mehrere Untersuchungen die an realen Gebäuden oder mit entsprechen Simulationen die Situation unter Berücksichtigung aller genannten Aspekte untersucht haben. Mit dem Ergebnis, dass Dämmstoffwahl und dessen Positionierung im Dachaufbau nur geringe bis vernachlässigbare Auswirkung auf sommerliche thermische Behaglichkeit haben.

Diese Behaglichkeit  wird erreicht, wenn einerseits die Wärme draußen gehalten wird, und andererseits eingeströmte Wärme wieder nach außen transportiert, und innere Wärmequellen minimiert werden . Dabei muss mehr nach außen abgeführt werden als zufließt.

 Wirksame Maßnahmen:zum Sommerlichen Wärmeschutz

  • Verminderung des Einströmens von Wärme:
    • Ein hoher U-Wert des Daches (dieser ist ohnehin für den winterlichen Wärmeschutz erforderlich)
    • Verhinderung direkter Sonneneinstrahlung über Fenster (der Wärmeeintrag über Fenster ist wesentlich größer als über eine vergleichbar große Dachfläche ( 200 bis 1000 mal). Nicht zu große exponierte Fensterflächen, möglichst außen liegende Verschattungseinrichtungen. Geneigte Fenster (Dachflächenfenster) sind ungünstiger als stehend Fenster (Gauben)
  • Abtransport der Wärme nach Außen
    • Da das Dach gut gedämmt sein soll, ist die Wärmeabfuhr mittels Transmission durch das Dach fast vernachlässigbar. Da hilft nur nächtliches Lüften (Fenster tagsüber geschlossen und verschattet).
      • Lüften sobald und solange die Außentemperatur niedriger ist als die Innentemperatur (u.U. Temperatur- Zeit- gesteuerter Lüfter )
      • Die Lüftung wirkt nur auf die raumnahen Oberflächen der umgebenden  Bausteile (relevant sind hier nur wenige cm). Entsprechend ist die Wirksamkeit der Lüftung am besten, wenn die raumnahen Oberflächen eine hohe Wärmespeicherkapazität besitzen (schwere Bauteile). Dies gilt sowohl für die Dachfläche als auch für die übrigen raumumschließenden Flächen (Boden, Wände, Kniestock). Eine Verkleidung der Dachfläche z.B. wirkt besser bei Realisierung durch Spanplatten als durch  Gipsplatten.  Dies gilt auch bei Leichtbau für Wände und Boden.
  • Minimierung innerer Wärmelasten:
    • Stromverbrauch minimieren (Standby, Beleuchtung, ..)
    • angepasste Personenbelegung / Nutzung
  • Wie bei Außenmauerwerk gilt sinngemäß auch für den Dachausbau: innen Speichermasse außen Dämmung. z.B. auf Sparren PUR zwischen Sparren Mineralwolle unter den Sparren Holzwolleplatten. Verschalung: Spanplatte oder Putz. (Dies ist ein Beispiel zur Illustration des zuvor gesagten. Für eine konkrete Lösung müssen auch andere Gesichtspunkte berücksichtig werden) Zur Relevanz der Reihenfolge siehe aber oben Gesagtes,

Dachsanierung

Die Sanierung eines Daches kann von außen oder von innen erfolgen

Die Sanierung von Außen bietet sich an wenn:

    • Der Dachraum bereits ausgebaut ist und als Wohnraum genutzt wird. Es kann auch schon eine teilweise Dämmung des Daches vorhanden sein
    • Die Dachhaut sanierungsbedürftig ist. Dacheindeckung, Unterdach

Bei einer Sanierung von außen sind durch Kombination von Zwischensparren- und Aufdachdämmung größere Dämmstärken erreichbar. Maßnahmen zur Vermeidung von Feuchteproblemen sind relativ einfach und sicher zu realisieren

Die Sanierung von Innen bietet sich an wenn:

    • Der Dachraum nachträglich ausgebaut werden soll, bei noch gut erhaltener Dachhaut.
    • Bei Feuchteproblemen durch mängelhaften Altaufbau (defekte Luftdichtschicht, fehlende Unterdeckung, zu geringe Dämmwirkung)
    • Anlässlich der Erneuerung des Innenausbaus

Bei der Sanierung von Innen kann die Dämmung sowohl zwischen als auch unter den Sparren eingebaut werden. Die Realisierung eines wirksamen Feuchte schutzes ist etwas schwieriger zu installieren als von Außen.

Bei einer Dachsanierung mit nicht bewohntem Spitzboden sind einige weitere Dinge zu beachten !

Dachsanierung von außen

Ausgangszustand ist eine bestehende zu erhaltende Innenverkleidung (13) und eventuell eine bestehende Dämmung (11) evtl. mit mit einer Dampfsperre (12).

Nach Öffnung des Daches ist der alte Dämmaufbau hinsichtlich der weiteren Verwendbarkeit der Dämmung  zu überprüfen (Wärmeleitgruppe, Zustand) und evtl. zu entfernen. Je nach Zustand der raumseitigen Konstruktion und abhängig vom verwendeten Dämmstoff  sind 3 Vorgehensweisen möglich.

Dachsanierung-von-außen

Dachsanierung-von-außen-kapillar 1

Dachsanierung-von-außen-kapillar 2

Luftdichtheit und/oder Funktionalität der Dampfsperre sind unklar oder eine entsprechende Schicht ist nicht vorhanden

kein kapillar leitender, sorptionsfähiger Dämmstoff (z.B. Mineralwolle)

    • Luftdichtheit / Feuchteregulierung: sub top verlegte feuchtevariable Dampfsperre(7)
    • Dämmung: zwischen (5) und auf Sparren (9).
    • Schutz gegen Flugschnee, leichte Undichtheiten, winddicht: Geeignete Aufsparrendämmung (9) auch als Unterdach oder separate Unterdeckbahn (8).

    Die Dampfsperre wird mit schmalen Holzstreifen (14) am Sparren fixiert (getackert).

Luftdichtheit und/oder Funktionalität der Dampfsperre sind unklar oder eine entsprechende Schicht ist nicht vorhanden

kapillar leitender, sorptionsfähiger Dämmstoff (z.B. Holzfaserplatten)

  • Luftdichtschicht mit diffusionsoffener Bahn (14)
  • keine Dampfbremse
  • Unterdach durch imprägnierte Holzfaserplatte
  • 70%/30% Regel einhalten (siehe oben)

Zustand der Dampfsperre ist unklar oder sie ist nicht vorhanden

Alte Innenverkleidung ist luftdicht (z.B. verputzte rissfreie Heraklitplatten

kapillar leitender, sorptionsfähiger Dämmstoff (z.B. Holzfaserplatten)

  • Folienfreier Aufbau

Dachsanierung von innen

Für die Sanierung des DG von innen oder für den Erstausbau von innen bieten sich verschiedene Vorgehensweisen an.

  • Zunächst zu klären ob das Dach diffusionsoffen oder diffusionsdicht konzipiert wurde. Bei funktionierendem diffusionsoffenen Dach kann die Sanierung auch wieder als Kaltdach ausgeführt werden
  • Ist die Funktion der Hinterlüftung nicht mehr gewährleistet, oder will man den Raum zwischen den Sparren optimal ausnutzen, ist eine Sanierung zum Warmdach möglich
  • Beim diffusionsoffenen Dach ist zunächst zu Prüfen ob eine funktionierende diffusionsoffene Unterdeckung oder Unterdach vorhanden ist. Wenn dies gewährleistet ist, kann direkt unterhalb der Unterdeckung mit der Dämmung begonnen werden
  • Bei fehlender oder defekter Unterdeckung ist zunächst dieser Mangel zu begleichen s.U.

Dachsanierung-von-innen-difusionsdicht-Hinterlüftet

Diffusionsdichtes Dach: Sanierung als Kaltdach

  • Hier wird die funktionierende Außenhaut (1-4) weiter genutzt.
  • Die Luftdichtschicht kann durch die Raumseitige Verkleidung(6) gebildet werden. Ist dies nicht möglich oder gewollt, oder ist nicht sicher, dass die Hinterlüftung funktionsfähig bleibt, muss  eine Dampfbremse (7) eingefügt werden. Die Dampfbremse funktioniert dann auch als Luftdichtschicht. Hinweise unter Hinterlüftung beachten

Dachsanierung-von-innen-diffusionsdicht-Dampfsperre

Diffusionsdichtes Dach: Sanierung als Warmdach

  • Auch hier wird die funktionierende Außenhaut (1-3) weiter genutzt.
  • Der Raum zwischen den Sparren kann voll für die Dämmung genutzt werden (5)
  • Eine Dampfsperre ist hier unbedingt erforderlich (auch Luftdichtebene, evtl. feuchtevariable Dampfsperre hoher Variabilität)

Dachsanierung-von-innen-diffusionsoffen-Unterdeckung-OK

Diffusionsoffenes Dach: Funktionierende Unterdeckung vorhanden

  • Funktionierende Außenhaut (1, 8) wird übernommen Die Außenhaut kann auch aus einer diffusionsoffenen Bahn auf Schalung bestehen. Zur Sicherstellung der Diffusinsoffenheit müssen die Schalbretter mit einem Abstand von ca. 5 mm zwischen den einzelnen Brettern verlegt worden sein.
  • Zu beachten: Besteht eine alte Unterdeckung aus einer genadelten Unterspannbahn besteht die Gefahr, dass sie bei Berührung von unten (durch den Dämmstoff ) undicht wird (Zelteffekt). Dann siehe nächste Variante.
  • Volle Nutzung des Zwischensparrenraumes
  • Dampfsperre ist immer erforderlich, gleichzeitig Luftdichtdchicht.
  • Abstimmung sd-Wert Dampfbremse / Unterdeckung (siehe auch “Nachweisfreie Dachkonstruktionen”)

Dachsanierung-von-innen-diffusionsoffen-Unterdeckung-NOK

Diffusionsoffenes Dach: Keine bzw. beschädigte Unterdeckung vorhanden

  • In diesem Fall muss eine neue Unterdeckung zwischen den Sparren eingefügt werden. Die Ableitung der Feuchtigkeit zur Traufe muss sichergestellt sein, was zumeist auf etliche Schwierigkeiten stoßen dürfte.
  • Zur Belüftung der Dachdeckung und Ableitung von Feuchtigkeit oder Tauwasser ist ein ausreichender Abstand zwischen Dach- und Unterdeckung erforderlich. Dies kann wie im Bild gezeigt durch eine Abstandslatte sichergestellt werden.
  • ‘Zu beachten: Besteht eine alte Unterdeckung aus einer genadelten Unterspannbahnen besteht die Gefahr, dass sie bei Berührung von unten (durch den Dämmstoff ) undicht wird (Zelteffekt).
  • Unterdeckung und Dampfbremse aufeinander abstimmen (sd-Wert s.o.)

Dachausbau ohne Unterdach oder  Unterdeckung: Bauphysikalisch funktioniert eine Dämmung auch ohne Unterdeckung wenn das Eindringen von Feuchte von Außen minimiert und durch die Konstruktion eine schnelle Austrocknung unterstützt wird. Dazu:

  • Die Regeldachneigung muss mindestens eingehalten sein. (abhängig von Art der Eindeckung)
  • Der verbleibende Hinterlüftungsquerschnitt sollte gering sein (verringert die Gefährdung durch Flugschnee)
  • kleinformatige Deckung (Luftdurchlässiger, erleichtert die Austrocknung)
  • Das Sparrenholz muss Feuchtigkeitsanforderungen der einschlägigen Vorschriften erfüllen
  • Verwendung von Mineralwolle als Dämmstoff (gutes Diffusionsverhalten, keine Wasseraufnahme hygroskopisch,)
  • vorteilhaft ist die Verwendung einer feuchtevariablen Dampfbremse raumseitig.

Schäden an der Eindeckung müssen allerdings schnellstens behoben werden. Bei Dachflächenfenster ist der Vermeidung von Flugschnee und der Wasserableitung, insbesondere bei Tauwettersituationen, besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Dächer mit geringer Neigung

Die Dachneigung bis zu der sich eine Dachdeckung in der Regel als regensicher erwiesen hat, wird als Regeldachneigung bezeichnet. Traufwärts fließendes Wasser dringt im Normalfall nicht ein. Ein Dach kann mit einer geringeren Dachneigung als der Regeldachneigung eingedeckt werden. Dies erfordert jedoch zusätzliche Maßnahmen um die Regensicherheit zu gewährleisten.

Neben der Regensicherheit, die sich durch Zusatzmaßnahmen auch bei geringeren Neigungen herstellen lässt, sind mit gering geneigten Dächern u.U. weitere Problematiken verknüpft:

  • Je steiler die Dachneigung, um so schneller läuft das Niederschlagswasser ab. Die Dachfläche trocknet schneller ab. Damit wird eine Algen- Flechten- und Moosbildung wirksam gemindert.
  • Funktionsfähige Lüftungsquerschnitte unter der Deckung und über der Wärmedämmung (bei belüfteten Konstruktionen) sind kaum möglich. Die treibende Kraft der Thermik wird um so größer, je größer die Höhendifferenz zwischen der Lüftungsöffnung an Traufe und First ist. Auch ist eine Belüftungsöffnung am First nur schwer zu realisieren ohne die Regendichtigkeit zu gefährden.
  • Die Neigung von Kehlen und Graten am Dach ist stets geringer als die Dachneigung. Die Belastung durch Niederschlag ist hier ohnehin erhöht und bei flacher Dachneigung oft nur durch großen Aufwand in den Griff zu bekommen. Liegt die Dachneigung etwa im Bereich der geringsten Regeldachneigung von 22°, beträgt die Neigung der Kehle nur noch etwa 15°. In der Kehle trifft zudem der Niederschlag von zwei Dachflächen zusammen. So müssen nach den Fachregeln Metallarbeiten des ZVDH beispielsweise diese Kehlbleche (Neigung < 15°) mindestens 200 mm unter die Deckung geführt werden.
  • Flachgeneigte Dächer sind anfälliger gegen Windsog als steilere. Dies bedingt einen höheren Befestigungsaufwand bei entsprechend windgefährdeter Lage des Gebäudes.
  • Erhöhte statische Anforderungen (Schneelast).
  • Photovoltaik- oder Solaranlagen, die auf dem Dach montiert werden sollen, benötigen für einen effizientem Betrieb größere Dachneigungen (30-40 Grad). Die erfordert auf gering geneigten Dächern eine Aufständerung.

Regeldachneigung

Die Regeldachneigung ist abhängig von der Art der Eindeckung. Die folgenden Tabellen zeigen die Regeldachneigungen für die üblichsten Eindeckungsarten. Hersteller von Dachziegeln und Dachsteinen weisen die Regeldachneigung in ihren Unterlagen aus.

Dachziegel

Form

Deckungsart

Regeldach-neigung

Dachziegel mit Verfalzung

Mehrfache Ringverfalzung

Flachdachziegel

Einfachdeckung

22°

Unterbrochene Ringverfalzung

Doppelmuldenfalz / Reformziegel

30°

Verschiebefalz

 

30°

Seitenverfalzung

 

35°

Dachziegel ohne Verfalzung

Seitenaufkantung

Krempziegel

Einfachdeckung

35°

gewölbt

Hohlpfanne

Aufschnittdec kung

35°

Hohlpfanne

Vorschnittdeckung

40°

Mönch- und Nonne

Einfachdeckung

40°

eben

Biberschwanzziegel

Doppel- und Kronendeckung

30°

 

Einfachdeckung mit Spließen

40°

Für weitere Dachbedeckungen Herstellerangaben beachten z.B:

  • Faserzementplatten
  • Wellplatten
  • Bitumenschindeln
  • Holzschindeln
  • Reetdach
  • Metalleindeckungen (siehe unten)

Dachsteine

Form

Deckungsart

Regeldach-neigung

Dachsteine mit Seitenfalz

Hochliegender Seitenfalz

profiliert

Einfachdeckung

22°

Tiefliegender Seitenfalz

eben

25°

Dachsteine ohne Verfalzung

eben

Biber

Doppel- und Kronendeckung

30°

Einfachdeckung mit Spließen

40°

Dachdeckungen mit Dachziegeln/-steinen sind auch mit Zusatzmaßnahmen nicht mehr auszuführen, wenn die Dachneigung weniger als 10° beträgt.

Unterschreiten der Regeldachneigung und erhöhte Anforderungen

Zusatzmaßnahmen werden je nach Ihrer Wirksamkeit den Klassen 1 bis 6 zugeordnet. Welche Maßnahmen welcher Klasse im konkreten Fall zur Anwendung kommen müssen, hängt vom Grad der Unterschreitung der Regeldachneigung und den sonstigen erhöhten Anforderungen ab. Die Abschätzung ob und wenn ja welche erhöhten Anforderungen vorliegen sollte stets durch einen -mit den lokalen Gegebenheiten vertrauten-  Fachmann erfolgen. Eine Sammlung erhöhter Anforderungen findet sich rechts.

Bei mehr als 3 weiteren erhöhten Anforderungen ist die Anwendung der nächst höheren Klasse empfohlen

Erhöhte Anforderungen an das Dach können sich ergeben aus:

  • Unterschreitung der Regeldachneigung
  • konstruktiven Besonderheiten:
    • Stark gegliederte Dachflächen
    • Besondere Dachformen
    • Große Sparrenlängen
  • Nutzung des Dachgeschoß als Wohnraum .(bedeutet bereits 2 erhöhte Anforderungen!)
  • klimatischen Verhältnissen, wie zum Beispiel:
    • Exponierte Lage
    • Extreme Standorte
    • Schneereiche Gebiete
    • Windreiche Gebiete
    • Besondere Witterungsverhältnisse
  • örtlichen Bestimmungen, wie:
    • Landesbauordnung
    • Bauaufsichtliche Vorschriften
    • Städte-, Kreis- und Gemeindeverordnungen oder –Satzungen
    • Auflagen des Denkmalschutzes

Tabelle: Auswahl der erforderlichen Maßnahmenklasse

Dachneigung

Keine weitere erhöhte Anforderung

Eine weitere erhöhte Anforderung

Zwei weitere erhöhte Anforderungen

Drei weitere erhöhte Anforderungen

Regeldachneigung (RDN)

Klasse 6

Klasse 6

Klasse 5

Klasse 4

RDN - 4° (Unterschreitung)

Klasse 4

Klasse 4

Klasse 3

Klasse 3

RDN - 8° (Unterschreitung)

Klasse 3

Klasse 3

Klasse 3

Klasse 3*

RDN - 12° (Unterschreitung)

Klasse 2

Klasse 2

Klasse 1

Klasse 1

Mindestdachneigung   10o

Mögliche Zusatzmaßnahmen bei Unterschreiten der Regeldachneigung

Zusatzmaßnahmen können in Form eines Unterdaches, einer Unterdeckung oder einer Unterspannung ausgeführt werden.

Mögliche Zusatzmaßnahmen werden verschiedenen Klassen (1 bis 6) zugeordnet.

  • Klasse 6= einfache Zusatzmaßnahme / begrenzte Wirksamkeit 
  • Klasse 1= aufwendige Zusatzmaßnahme / weitestgehende Wirksamkeit

Tabelle Zusatzmaßnahmen / Ausführung / Zuordnung zu Maßnahmenklasse

Ziffer

Art

Ausführung

Konterlatteneinbindung

Naht- und Stoßausbildung

Klasse

1.

Unterdach

1.1

Wasserdichtes Unterdach

Bahnen gemäß Produktdatenblatt für Bitumenbahnen Tabelle Nr. 2, 3 und 5 bis 10

über Konterlatte

verschweißt oder  verklebt

1

1.2

Regensicheres Unterdach

wie 1.1

unter Konterlatte mit Zusatzmaßnahmen

verschweißt oder verklebt

2

2

Unterdeckung

2.1

Naht- und perforationsgesicherte (Befestigungsmittel) Unterdeckung

Unterdeckplatte mit Zubehör Unterdeckbahnen gemäß Produktdatenblatt Unterdeckbahnen mit Zubehör

unter Konterlatte mit Zusatzmaßnahmen

verschweißt, verklebt, mit Nahtband oder vorkonfektioniertem Dichtrand

3

2.2

Verschweißte oder verklebte Unterdeckung

Unterdeckplatte mit Zubehör Unterdeckbahnen gemäß Produktdatenblatt Unterdeckbahnen

unter Konterlatte

verschweißt oder verklebt

4

2.3

Überdeckte Unterdeckung mit Bitumenbahn.

Bahnen gemäß Produktdatenblatt für Bitumenbahnen Tabelle 5 Nr. 1 bis 10

unter Konterlatte

überdeckt und genagelt

4

2.4

Überlappte oder verfalzte Unterdeckung

Unterdeckplatte Unterdeckbahn gemäß PDBL

unter Konterlatte

lose überlappend oder verfalzt

5

3.

Unterspannung

3.1

Naht- und perforationsgesicherte Unterspannung

Gespannte oder frei hängende Unterspannbahn gemäß Produktdatenblatt

unter Konterlatte mit Zusatzmaßnahmen

verschweißt, verklebt, mit Nahtband od. vorkonfektioniertem Dichtrand

3

 wenn alle Anf. gem. USB-A erfüllt sind

3.2

Nahtgesicherte  Unterspannung

Gespannte oder frei hängende Unterspannbahn gemäß Produktdatenblatt

unter Konterlatte

verschweißt, verklebt, mit Nahtband oder vorkonfektioniertem Dichtrand

4

3.3

Unterspannung

Gespannte oder frei hängende Unterspannbahn gemäß Produktdatenblatt

unter Konterlatte

lose überlappend

6

Bei Unterschreitung der Regeldachneigung sind gem. ZVDH-Regelwerk grundsätzlich „Unterdächer“ auszuführen

Eine Unterschreitung der Regeldachneigung um mehr als 12° ist nur mit besonderen Maßnahmen zum Erhalt der Lattung und mit wasserdichtem Unterdach zulässig.

Beispiel: Ein Dach soll mit Flachdachpfannen (Regeldachneigung 22o) gedeckt werden. Geplant ist eine Dachneigung von 15o. Das Dachgeschoss ist bewohnt. Das Gebäude steht an einer exponierten Lage (Wind / Regen).

  • Erhöhte Anforderungen:
    • Unterschreiten der Regeldachneigung um 7o
    • Bewohntes Dachgeschoss (2 erhöhte Anf.)
    • Exponierte Lage (1 erhöhte Anf.)
  • Bewertung:
    • Unterschreitung der Regeldachneigung: RDN - 4° plus in Summe 3 weitere erhöhte Anforderungen
  • Ergebnis: mit zusätzlichen Maßnahmen muss Klasse 3 erreicht werden. z.B. mit:
    • 2.1 Naht- und perforationsgesicherter (Befestigungsmittel) Unterdeckung oder
    • 3.1 Naht- und perforationsgesicherter Unterspannung

Beispiele für die Realisierung von Zusatzmaßnahmen

Beispiele für die Realisierung von Zusatzmaßnahmen mit Unterdeck- Unterspann- oder Schalungsbahnen (hier der Fa. Dörken)

(Quelle): http://www.doerken.de/bvf-de/pdf/prospekt/T-Planung-Dach.pdf

Die jeweils eingesetzte Bahn muss den Anforderungen des Einsatzfalles und Klasse genügen. (Herstellerhinweise beachten)

Klasse 6: Unterspannbahn über Luftschicht

Klasse 5: Überlappte Unterdeckung auf ausreichend formstabiler Dämmung

Klasse 5: Überlappte Unterdeckung auf Schalung

K6-Unterspannung

K5-ueberlappte-Unterdeckung-auf-Daemmung

K5-ueberlappte-Unterdeckung-auf-Schalung

Klasse 4: Verklebte/verschweißte Unterdeckung auf ausreichend formstabiler Dämmung

Klasse 4: Verklebte/verschweißte Unterdeckung auf Schalung

Klasse 4: Nahtgesicherte Unterspannung über Luftschicht

K4-Verklebte-Unterdeckung-auf-Daemmung

K4-Verklebte-Unterdeckung-auf-Schalung

K4-Nahtgesicherte-Unterspannung-ueber-Luftschicht-oD

Klasse 4: Nahtgesicherte Unterspannung über Luftschicht

Klasse 3: Naht- und perforationsgesicherte Unterdeckung auf ausreichend formstabiler Dämmung

Klasse 3: Naht- und perforationsgesicherte Unterdeckung auf Schalung

K4-Nahtgesicherte-Unterspannung-ueber-Luftschicht-mD

K3-Naht-und-perforationsgesicherte-Unterdeckung-auf-Daemmung

K3-Naht-und-perforationsgesicherte-Unterdeckung-auf-Schalung

Klasse 3: Naht- und perforationsgesicherte Unterdeckung / Unterspannung über Luftschicht

Klasse 3: Naht- und perforationsgesicherte Unterdeckung / Unterspannung über Luftschicht über Dämmung

Klasse 2: Regensicheres Unterdach auf Schalung ggf. mit Perforationssicherung

K3-Naht-und-perforationsgesicherte-Unterspannung-ueber-Luftschicht-oD

K3-Naht-und-perforationsgesicherte-Unterspannung-ueber-Luftschicht-mD

K2-regensicheres-Unterdach-oD

Klasse 2: Regensicheres Unterdach auf Schalung ggf. mit Perforationssicherung

Klasse 1: Wasserdichtes Unterdach auf Schalung über Konterlattung geführt

Klasse 1: Wasserdichtes Unterdach auf Schalung über Konterlattung geführt

K2-regensicheres-Unterdach-mD

K1-Wasserdichtes-Unterdach-oD

K1-Wasserdichtes-Unterdach-mD

Ausführung der Traufe

Im Zuge der Dach Eindeckung muss auch beachtet wird, dass vom Dach ablaufendes Wasser sicher in der Dachrinne aufgefangen wird, ohne dass die Dachkonstruktion durch Feuchte Schaden nimmt, und dass ein ungeplanter Feuchteeinbruch mittels einer möglicherweise vorhandene Unterdeckung gleichfalls sicher abgeführt werden kann.

Hierzu haben sich Traufbleche in der Funktion eines Einlaufbleches oder eines Tropfbleches etabliert. Traufbleche werden normalerweise aus dem gleichen Material wie die Dachrinne selbst gefertigt, um Kontaktkorrosion zu vermeiden.

Zwei unterschiedliche Ausführungen bei der Verwendung von Traufblechen sind üblich, die sich in der Art der Wasserabführung unterscheiden. Zudem gibt es insbesondere im Bestand Lösungen ohne die Verwendung von Traufblechen.

Gemeinsame Abführung

Getrennte Abführung

Lösung ohne Traufblech

Traufenausbildung-1Blech

Traufenausbildung-2 Blech

Traufenausbildung-ohne Blech

first bei unbelüftetem Dach

Traufe bei unbelüftetem Dach

Firstausbildung bei belüftetem Dach

Dach-First-Belüftung

Traufausbildung-belueftetes-Dach

Firstausbildung-belueftetes-Dach

First mit Firstrolle

Legende

Firstausbildung-belueftetes-Dach-Firstrolle

Für die an der Traufe eintretenden Luft muss am First/Grat eine Möglichkeit zum Abzug geschaffen werden. Dieses ermöglichen Firstziegel die nicht mehr vermörtelt werden, sondern im Zusammenspiel mit der obersten Ziegelreihe den Luftabzug ermöglichen. Heute üblich ist eine First-Abdeckung durch eine perforierte Firstrolle, auf die dann die Firstziegelreihe aufgesetzt wird. Sowohl der Luftstrom zur Hinterlüftung der Deckung als auch der zur Belüftung der Dämmung, müssen über den Firstziegel entlüftet werden. Für die Entlüftung der Dämmung ist dazu die Unterdeckung am First zu unterbrechen.

(1) Dachhaken

(2) Einlaufblech

(3) Insektengitter

(4) Hinterlüftung der Deckung

(4a) Belüftung der Dämmung

(5) Keilbohle

(6) Tropfblech

(7) Unterdeckbahn

(8) Konterlattung

(9) Lattung

(10) Lüftungselement

(11) Luftraum über Dämmung

(12) Dampfbremse

(13) Dämmung (zwischen den Sparren)

Getrennte Abführung

Bei der getrennten Abführung dient das Einlaufblech nur zur Ableitung des Wassers von der Dachoberfläche / Deckung. Leckage Wasser auf der Unterdeckung läuft in der unteren Ebene über das Tropfblech ab.

  • Diese Variante zeichnet sich durch eine optimale Belüftung aus.
  • Schäden an der Dachhaut werden schnell entdeckt, weil Leck-Wasser unter/hinter der Rinne abtropft.
  • Der Abtropfpunkt sollte ausreichend Abstand zur Wand haben, um die Durchfeuchtung von Bauwerksteilen zu vermeiden. Kann dies nicht gewährleistet werden ist zwangsläufig die gemeinsame Abführung einzusetzen
  • Gemeinsame Abführung

Dies ist die einfachste Möglichkeit. Hierbei wird die Unterdeck- Unterspannbahn über eine Keilbohle auf das Einlaufblech geführt. Dabei sind Wassersackbildung oder Kontergefälle zu vermeiden. Das Einlaufblech leitet das Wasser sicher in die Rinne. Insbesondere bei Unterspannbahnen ist darauf zu achten, dass die Bahn dauerhaft sicher auf dem Blech befestigt ist. Die Luftzufuhr zur Hinterlüftung der Eindeckung erfolgt hier oberhalb des Einlaufbleches. (Lüftungselement)

Diese Lösung hat gegenüber der Lösung mit getrennter Abführung einige Nachteile:

  • Wird die Unterdeckbahn nicht straff auf das Traufblech gezogen und dort dauerhaft befestigt / verklebt, kann hinter der Keilbohle ein "Wassersack" entstehen (bei Dach mit geringer Neigung).
  • Durch die Keilbohle wird der Lüftungsquerschnitt eingeschränkt und es müssen geeignete Lüftungselemente z.B. Traufenlüftungskämme eingesetzt werden.
  • Undichtigkeiten der Deckung können lange unerkannt bleiben, weil Wasser, das unter die Ziegel gelangt sofort in der Dachrinne verschwindet.
  • Während der Dacheindeckung ist der Anschluss der Unterspannbahn an die Traufe Teil des Arbeitsweges und wird oft beschädigt.

Eine Abführung ohne Traufblech wie z.B. im Bild oben kann durchaus funktionieren (so oft im Bestand anzutreffen). Folgendes ist immer zu beachten

  • Bei der Traufausbildung mit Dachrinne, aber ohne Rinneneinlaufblech, soll der Überstand der Deckung (Abtropfpunkt), von der hinteren Aufkantung der Rinne waagerecht gemessen, 1/3 der oberen Öffnungsbreite der Dachrinne betragen. Ist dieser Überstand < 50 mm, so ist ein Rinneneinlaufblech anzuordnen.
  • Bei längeren Dachrinnenabschnitten mit Gefälle entsteht zwangsläufig im niedrig hängenden Teil ein zunehmender Spalt zwischen Dachstein und Rinnenoberkante, der nur durch ein Einlaufblech ausreichend abgedeckt werden kann.
  • Bei der gemeinsamen Abführung könnte die Unterdeckung auch direkt in die Rinne geführt werden (ohne Traufblech). Dazu müssen die Bahnen aber dauerhaft UV-beständig sein, sie würden sonst zerbröseln. Unterspannbahnen sind immer über ein Einlaufblech zu führen. Die heute mehrheitlich verwendeten Unterdeckbahnen sind in der Regel nicht UV-beständig.

Die Vielzahl der heute möglichen Dachaufbauten (Dachneigung, Schalung, Dämmung, Dachbahnen mit unterschiedlichsten Eigenschaften, Deckung, Unterdeckung) und verschiedenen klimatischen Bedingungen läßt es angeraten erscheinen sich an die Empfehlungen der Hersteller zu halten, die ihrerseits wieder auf die Dachdecker-Richtlinien verweisen. Die Verwendung von Traufblechen oder anderen geeigneten Zubehörteilen zur Wasserableitung ist dabei immer erforderlich.

Belüftung

In den Bildern oben werden 2 Lüftungsebenen gezeigt: Die Hinterlüftung der Deckung, und die Belüftung der Dämmung. Erstere zum Schutz von Deckung und Lattung bei eingedrungener Feuchte über die Deckung, und letztere zur Abfuhr von durch Dampfdiffusion eingetragener Feuchte aus dem Innenbereich.

Für die Dimensionierung der Belüftung der Dämmung siehe: DIN 4108-3 Vorgaben zu belüfteten Dächern Geneigtes Dach

Zur Hinterlüftung der Deckung finden sich in DIN 4108-3 keine Vorgaben. Die Dachdeckerfachregeln empfehlen aber die in o.g. DIN 4108-3 für belüftete Dächer angeführten Werte auch für die Belüftung der Deckung anzuwenden. Freilandversuche des Fraunhoferinstituts für Bauphysik in Holzkirchen zeigten aber, dass die Höhe der Konterlattung praktisch keinen Einfluss auf die Feuchte der Traglatten hatte. Etwas plakativ kann diese Beobachtung als : „Eindeckungen belüften sich selber“ beschrieben werden.

Eine Hinterlüftung der Deckung kann zur Verbesserung des Sommerlichen-Wärmeschutzes beitragen, und führt infolge schnellerer Abtrocknung der Deckung zu Reduzierung von Moos- und Algenbildung auf der Deckung.

Lüfterziegel sind in der Regel nicht Schlagregen dicht, auch Flugschnee kann unter die Deckung gelangen. Daher nur mit geeignetem Unterdach einzusetzen.

Metalldächer

Metalldach-Verarbeitung

Scharen-Hafte

Metalldach-Doppelstehfalz-Ausfürung

Metalldächer werden aus Aluminium, verzinktem Stahlblech, rostfreiem Stahlblech, Kupfer, (Blei) oder Titanzink hergestellt. Im Wohnungsbau hat sich Titanzink als Metalldeckung für große Flächen etabliert.

Es gibt verschiedene Verfahren ein Blechdach vor Ort zu montieren. Üblich ist der Aufbau der Deckung aus vorprofilierten Scharen (bis zu max 10m Länge ),   die  per Verfalzung miteinander verbunden werden. Bei Zinkdächern ist der Doppelstehfalz die üblichste Verbindungsart. Für die Verankerung der Scharen auf dem Dach (Dachschalung) werden sog. Haften verwendet. Diese werden vor der Verfalzung gesetzt und im Falzvorgang mit eingefalzt.

Metalldächer werden als hinterlüftete oder als unbelüftete Konstruktion ausgeführt. Der unbelüftete Konstruktion ermöglicht die Gestaltung auch stark gegliederter Dächer. Mir der unbelüfteten Konstruktion lassen sich auch gewölbte Flächen sicher und bei vertretbarem Aufwand erstellen.

Metalldächer können auch noch für Dachneigungen unter 10o eingesetzt werden. Auch für Metalldächer gibt es Regeldacheigungen.  Mit Zusatzmaßnahmen sind Dachneidungen bis min. 3o erreichbar.

 

Regeldachneigung / Zusatzmaßnahmen Metalldächer

Tabelle: Regeldachneigungen bei Metalldeckungen

Ausführungsart

Regel-dachneigung

Doppelstehfalzdeckung

1), 4)

Winkelstehfalzdeckung

25° 2)

Leistenfalzdeckung Deutsche Art

4)

Rollnahtgeschweißte Edelstahldeckung

gefällelos

Bleideckung mit Hohl-, Holzwulst oder Leisten

10° 3)

1) Die Mindestdachneigung bei nicht selbsttragenden Metalldeckungen beträgt 3°, bei Unterschreitung der Regeldachneigung sind Zusatzmaßnahmen erforderlich

2) 35° bei erhöhten Anforderungen. Erhöhte Anforderungen können sich ergeben aus klimatischen Verhältnissen  oder exponierten Lagen, z.B. starkem Wind, schneereichen Gebieten.

3) Holzwulst mit sichtbaren Haften zulässig bis max. 30°

4) Bis <= 15° sind bei Titanzink zusätzliche Maßnahmen, z.B. Trennlage mit Drainagefunktion, erforderlich

 

Detaillierte Betrachtung siehe unten.

Trennlagen

Strukturierte Trennlage VAPOZINC von Rheinzink Diffusionsoffene Unterdeckbahn mit Strukturgeflecht

  • sd = 0,02 -0,01 m
  • Wasserdichtheit: Klasse W1
  • Dicke 7-8mm

Die Eigenschaften einer “geschlossenen” Metalldeckung erfordern u.U. Maßnahmen die eine “offene” Dachziegeldeckung nicht benötigt, da es bei Metalldeckungen zu Kondensations- und damit auch Korrosionsvorgängen unter der Blechdeckung kommen kann. Hierzu gibt es Trennlagen die unter der Metalldeckung und über der Tragschicht angeordnet werden.

Trennlagen können verschiedene Funktionen im Dachaufbau übernehmen: z.B:

  • Gleitschicht bei thermischen Dehnungen des Blechdaches
  • Schicht zur Geräuschdämmung bei Regen / Hagel
  • Schutz der Metallunterseite vor aggressiven Holzschutzmitteln
  • Die  Trennlage kann bei Eignung als Behelfsdeckung (Unterdeckung) genutzt werden.
  • Feuchteabfuhrschicht (Belüftungs- / Drainageschicht) im Fall von Wasserdampfkondensation an der Blechunterseite

Diese Funktionen werden nicht überall und nicht bei allen Metalldachkonstruktionen benötig. Auch Art und Ausführung der Trennlage kann sehr unterschiedlich sein.

Für das heute vermehrt eingesetzte unbelüftete Metalldach hat sich die strukturierte Trennlage als Standard durchgesetzt. Die strukturierte Trennlage ist eine diffusionsoffene Unterdeckbahn, die auf ihrer Oberseite mit einem Strukturgeflecht versehen ist, das die Unterseite der Verblechung auf Abstand zur Unterdeckbahn hält. Diffundierender Wasserdampf kann an der Unterseite der Blechtafeln kondensieren und über die Drainagewirkung des Strukturgeflechts abgeführt werden. siehe :Einsatz von Trennlagen.

Strukturierte-Trennlage

Einsatz von Trennlagen

Ausführung von Unterdächern, Trennlagen und Dichtungsband bei belüfteten Konstruktionen in Abhängigkeit vom Klima und Gebäudestandort

Eurpäisches Flachland

Dach-neigung

Trennlagen bei belüfteten Konstruktionen

Besonders empfehlens- wert

Empfehlens-  wert

Weniger empfehlens - wert

Nicht empfehlens- wert

Leistensystem

Rheinzink klick

3o

1

2/3

6

8

15o

1

2/3

8

/

Doppelstehfalz

3o

1

2/3

5/7

4/8

15o

1

2/3

6/8

/

Winkelstehfalz **

25o

1

2

3/6/8

/

Quick Step- das Rheinzink Treppendach

10o

1

/

/

  /

 

Mittel- / Hochgebirge

Dach-neigung

Trennlagen bei belüfteten Konstruktionen

Besonders empfehlens- wert

Empfehlens-  wert

Weniger empfehlens - wert

Nicht empfehlens- wert

Leistensystem Rheinzink klick

3o

1

2/3

/

6/8

15o

1

2/3

/

6/8

Doppelstehfalz

3o

1

2+9/3+9

5/7

6/8

15o

1

2+9/3+9

6/8

6/8

Winkelstehfalz **

35o *

1

2+9/3+9

8

6

Quick Step- das Rheinzink Treppendach

10o

1

/

/

/

Legende

  • Ohne Trennlage mit Unterdach
  • Strukturierte Trennlage (z.B. „Bauder Top Vent NSK“ oder „Klöber Permo sec“)
  • Trennlage(z.B. „V13“ oder gleichwertig im Zusammenbau mit Strukturmatte „Colbond Enkamat 7008“)
  • Trennlage(z.B. „V13“ oder gleichwertig in Ergänzung mit geeignetem Falzdichtungsband z.B. von Rheinzink)
  • Ohne Trennlage, ohne Unterdach, jedoch mit geeignetem Falzdichtungsband
  • Ohne Trennlage, ohne Unterdach, jedoch mit temporärer Montagedeckung (Folie) während der Bauphase
  • Strukturierte Trennlage in Ergänzung mit geeignetem Falzdichtungsband.
  • Trennlage(z.B. „V13“ oder gleichwertig)
  • Verwendung von Dichtungsband in den Doppelstehfalzen bis 2m im Neigungsverlauf des Daches innerhalb des Gebäudes bei Eisschanzen / Rückschwellwasser

Bei Winkelstehfalzdeckungen im europäischen Flachland gilt eine Mindestdachneigung von ≥ 25o , in Mittel- oder Hochgebirgslagen beträgt die Mindestdachneigung 35o

**  Maschinenfalzung ist auf Grund höherer Dichtigkeit zu bevorzugen

*** Bei Dachschalung aus z.B. Holzschalung, Holzwerkstoffen etc. möglich, bei trittfester Mineralwolle, Schaumglas, PU-Schaum etc. nicht möglich

 

 Quelle Rheinzink et al

Ausführung von Unterdächern, Trennlagen und Dichtungsband bei nicht belüfteten Konstruktionen in Abhängigkeit vom Klima und Gebäudestandort

Eurpäisches Flachland

Dach- neigung

Trennlagen bei nicht belüfteten Konstruktionen

Besonders empfehlens- wert

Empfehlens- wert

Weniger empfehlens- wert

Nicht empfehlens- wert

Leistensystem Rheinzink klick

3o

2

3

/

8

15o

2

3

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8

Doppelstehfalz

3o

2

3

7+9

4/5/6/8

15o

2

3

/

6/8

Winkelstehfalz **

25o

2

3

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8

Quick Step- das Rheinzink Treppendach

10o

1

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/

 

Mittel- / Hochgebirge

Dach- neigung

Trennlagen bei nicht belüfteten Konstruktionen

Besonders empfehlens- wert

Empfehlens- wert

Weniger empfehlens- wert

Nicht empfehlens- wert

Leistensystem Rheinzink klick

3o

2

3***

/

6/8

15o

2

3***

/

6/8

Doppelstehfalz

3o

7+9

2/3***

7

4/5/6/8

15o

2

3+9***

7

4/5/6/8

Winkelstehfalz **

35o *

2

3+9***

7

6/8

Quick Step- das Rheinzink Treppendach

10o

1

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 Unbelüftete Metalldeckungen sind in Hinsicht auf das Feuchte-Management nicht unkritisch. Wichtig ist hier im Neubau, dass trockenes Holz verbaut wird, und auch über die Bauphase trocken gehalten wird. Zumindest muss vor Einbau der raumseitigen Dampfsperre der Trockenzustand sichergestellt sein. Bei Herstellung der Luftdichtheit des Daches ist sorgfältig vorzugehen (Blower-Door Test ist zu empfehlen). Feuchtevariable Dampfbremsen (raumseitig) erhöhen das Schadenfreiheitspotential.

Folgende allgemeine Empfehlungen können gegeben werden (siehe auch Tabellen oben)

  • Bei flach geneigten Dächern (3° bis 15° unbelüftetes Dach) muss auf jeden Fall eine strukturierte Trennlage angeordnet werden.
  • Bei der Verwendung von Holzwerkstoffen oder großformatigen Dachplatten sollte unabhängig von der Dachneigung ebenfalls auf keinen Fall auf eine strukturierte Trennlage verzichtet werden.
  • Bei steilen Dächern (>15°), bei denen ein temporärer Nässeschutz (Montagedeckung) erforderlich ist, ist der Einbau bauphysikalisch ebenfalls sinnvoll. In den Fällen, in denen bereits ein separater Montageschutz angeordnet wurde, sollte eine reine Strukturmatte (z.B. Enkamat 7008) verwendet werden.
  • Falzdichtungsbänder können zur  zusätzlichen Abdichtung der Falze verwendet werden. Diese werden nach  der Befestigung der Hafte auf den Unterfalz aufgebracht und eingefalzt.
  • Zu empfehlen ist der Einsatz von Falzdichtungsbändern  bei Dachneigungen ab 3° bis 7°. Darüber hinaus ist der Einsatz in  schneereichen Gebieten bei Gefahr von Eisschanzenbildung bis mind. 2,0 m oberhalb der Gebäudeaußenwände besonders empfehlenswert.
  • Bei extremer Witterung ist der generelle Einbau von Dichtungsbändern zu erwägen.
  • Stark verschattete oder steile Nordflächen weisen das größte Feuchte-Gefährdungspotential auf. Sie sind besonders sorgfältig zu planen (simulieren).
  • Holzwerkstoffplatten dürfen nicht zwischen Wärmedämmstoffen und der feuchtevariablen Dampfbremse angeordnet werden (behindern den Wassertransport zur Dampfbremse und stören damit deren geplante Funktion).

Aufbaubeispiele: Belüftetes Metalldach

Metalldach-belueftet

Grundsätzlich unterscheiden sich Blechdächer nicht von anderen geneigten Dächern. Eine Sonderstellung nimmt die (strukturierte) Trennschicht ein. Auch bei Blechdächern ist die hinterlüftete Bauart die bauphysikalisch sicherere Variante.

Zu Bild (1)

  • 1) Doppelstehfalz- / Winkelstehfalzdeckung
  • 2)Unterdeckbahn z.B. Glasvlies verstärkte Bitumenbahn (V13). Dies ist der empfohlene Aufbau s.o. Bei Verwendung einer Holzschalung ist abhängig von den lokalen Verhältnissen eine Unterdeckbahn (2) nicht unbedingt erforderlich.
  • 3) Holzschalung als Tragschicht für die Metalldeckung.
  • 4)Hinterlüftung (Mindesthöhe des Luftraumes ist abhängig von der Dachneigung: h= 80mm bei >= 15o  , h= 40mm bei >15o.
  • 6) Unterdeckbahn (diffusionsoffen sd < 0,2),
  • 7) Dämmstoff
  • 8) Diffusionshemmende Schicht (auch Luftdichtschicht sd <2,0 . Bei Neigungen < 5o muss nach DIN 4108-3 sd,i ≥ 100 m sein.
  • Raumseitige Verkleidung möglicherweise mit darüber liegender Montageebene

Zu Bild (2)

  • An Stelle der Unterdeckbahn (2) kann eine strukturierte Trennschicht erforderlich sein. z.B. bei der Verwendung von großformatigen Holzwerkstoffplatten als Dachschalung (3)

Metalldach-belueftet-strukturierte-Trennlage

Aufbaubeispiele: unbelüftetes Metalldach

Metalldach-unbelüftet

Zu Bild 3

1)  Doppelstehfalz- / Winkelstehfalzdeckung

10) Strukturierte Trennschicht, diffusionsoffen

6) Brettholzschalung

7)  Dämmstoff

8)  Diffusionshemmende Schicht (auch Luftdichtschicht sd <2,0 oder besser feuchtevariable Dampfbremse) Aber, nach DIN 4108-3 muss sd,i ≥ 100 m sein.

9)  Raumseitige Verkleidung ,möglicherweise mit darüber liegender Montageebene

 

Zu Bild (4)

Die Brettholzschalung   kann bei trittfestem Dämmstoff entfallen. (z.B. ROCKWOOL-Prodach mit speziellem Befestigungssystem)

Metalldach-unbelüftet-ohne-Schalung

Rechtlicher Hinweis: Alle Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche  erfolgt. Irrtümer oder Tippfehler sind aber nicht vollständig  auszuschließen. Für unvollständige, fehlerhafte oder nicht aktuelle  Angaben übernehmen wir daher keine Haftung. Bilder, Diagramme und  Tabellen dienen der Erläuterung prinzipieller Sachverhalte. Sie können  nicht als Basis konkreter Bewertungen oder Planungen dienen.

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